Der WWF hat am Dienstag seinen neuesten Bericht zur Lage der Welt veröffentlicht. Danach verbraucht die Menschheit 50 % mehr Ressourcen, als die Erde langfristig bieten kann. Sollten die gegenwärtigen Trends anhalten, wären bereits im Jahr 2030 zwei Erden notwendig, um den Ressourcenhunger des Menschen zu decken, heißt es im neuen "Living Planet Report".
Wie der Spiegel daraus zitiert, geht auch die Artenvielfalt rapide zurück. Gleichzeitig erreicht die Menge des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre neue Rekorde. Wissenschaftler warnen vor einer gefährlichen Erwärmung, die die Ressourcenprobleme verschärfen könnte. Eine Trendwende ich laut den Umweltschützern nicht in Sicht.
Denn auch in Entwicklungsländern steigt der Ressourcenhunger, allein schon durch das rasante Bevölkerungswachstum. Und in großen Schwellenländern wie Indien, Brasilien oder China komme der steigende Lebensstandard hinzu. Selbst in Deutschland gibt es nach Angaben des WWF keine Anzeichen einer Trendwende. Derzeit verbrauchen wir die Ressourcen von umgerechnet 2,6 Erden.
Was bringt eine nachhaltige Intensivierung?
Als Lösung für den Ressourcenhunger bei weiter wachsender Bevölkerung sehen Fachleute die "nachhaltige Intensivierung": Die Produktivität der Nutzflächen soll steigen, so dass auch eine größere Bevölkerung in Zukunft ernährt werden kann.
Jes Weigelt vom Institut for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam glaubt allerdings nicht, dass das funktionieren kann. "Die Produktivität pro Hektar kann kaum noch bedeutend gesteigert werden", meint der Agrarökonom.
"Die Ökosysteme sind vielerorts an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen." Zwar würde die globale Getreide-Produktion theoretisch ausreichen, Milliarden Menschen mehr zu ernähren, als heute auf der Erde leben. Allerdings landet weniger als die Hälfte des Getreides auf dem Teller. Der größere Teil wird zu Biosprit und Tierfutter verarbeitet oder landet im Müll.