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„Was ist das, Planungssicherheit?“

Für die Landwirte wird Planungssicherheit auf den Höfen immer mehr zu einem Fremdwort. Mit Blick auf die Tierhaltung fühle sich derzeit fast jeder berufen, „uns Tierhaltern zu sagen, was wir eigentlich alles anders machen müssen“ sagte Landvolkpräsident Werner Hilse auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in Hannover.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Landwirte wird Planungssicherheit auf den Höfen immer mehr zu einem Fremdwort. Mit Blick auf die Tierhaltung fühle sich derzeit fast jeder berufen, „uns Tierhaltern zu sagen, was wir eigentlich alles anders machen müssen“ sagte Landvolkpräsident Werner Hilse auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in Hannover.


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Die Summe der vielen verschiedenen Vorschläge, mit denen sich die Praktiker aktuell konfrontiert sähen, verunsichere die Menschen auf den Höfen. Hilse führte dazu Beispiele aus der Tierhaltung und neuen Umweltvorschriften an. Die Kritik an der Fülle dieser Regelungen werde auf den Höfen immer lauter. Bei den beiden genannten Punkten sähen sich die Landwirte in Niedersachsen häufig im Alleingang und befürchteten Wettbewerbsnachteile. Immer strengere und kostspieligere Vorgaben belasten die Landwirte und veranlassten immer mehr Betriebsleiter zu einem resignierten Schlussstrich und dem Ausstieg aus der Landwirtschaft.


Viel Unsinn von selbsternannten Tierschützern


Kritisch äußerte sich Hilse zu manchem Bild, das von Menschen gezeichnet wird, die moderner Landwirtschaft distanziert gegenüberstehen. „Wir diskutieren an reich gefüllten Theken über die Welternährung, den Klimawandel und die Energiewende. Viel Unsinn wird dabei verbreitet. Eine Rolle rückwärts zu verordnen, ist verantwortungslos“, konterte der Präsident. Moderne Landwirtschaft gehe nicht mit Bauernhofromantik und Landlustidylle einher, sagte er und forderte mehr Anerkennung und eine gewisse Grundakzeptanz für die Landwirtschaft. Dazu zähle auch eine höhere Wertschätzung für Nahrungsmittel.


Nahezu gebetsmühlenartig geäußerten Vorwürfen sähen sich die Tierhalter ausgesetzt, meinte Hilse. Er verwahrte sich gegen Vorverurteilungen von selbst ernannten Tierschützern. Sie stellten die Bauern als Täter hin, denen es nur ums Geld gehe und für die das Tierwohl ein unbekannter Begriff sei. Das werde er nicht auf den Landwirten sitzen lassen, sagte Hilse. Fleisch bleibe für viele Menschen lebenswichtig und sei nicht nur ein Genuss, sondern auch noch gesund. Deutsches Fleisch werde auch im Ausland gut nachgefragt, diese Marktchance wollten die Landwirte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.


Landwirte empfinden Tierschutzplan als überladen


Als „überaus schwieriges Projekt“ bezeichnete Hilse den Niedersächsischen Tierschutzplan. Er setze ehrgeizige Ziele, die daran mitarbeitenden Landwirte bekämen das Gefühl, er sei überambitioniert und Vieles kaum zu erreichen. Hilse erneuerte gegenüber Ministerpräsident David McAllister, der als Hauptredner auf der Veranstaltung sprach, die Zusage, konstruktiv am Tierschutzplan mitzuarbeiten.


Als „fatale Fehlentscheidung“ bezeichnete der Landvolkpräsident die Neuausrichtung der Investitionsförderung landwirtschaftlicher Betriebe. Analog zu anderen Wirtschaftsunternehmen dürften den Höfen die Zuschüsse zu Modernisierungen nicht gekürzt oder zu sehr in Richtung Extensivierung gelenkt werden.


Eine Kehrtwende in die gleiche Richtung sieht der Verband auch bei den Greening-Vorschlägen der EU-Kommission zur Agrarreform. Diese Ideen seien Relikte einer Agrarpolitik aus Zeiten überquellender Märkte und nicht für die aktuellen Herausforderungen wie Sicherung der Welternährung, Bewältigung des Klimawandels und Umsetzung der Energiewende geeignet. Dazu sei eine moderne und hoch effiziente Landwirtschaft gefragt, die zugleich nachhaltig und Ressourcen schonend wirtschafte. (ad)




 

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