Wie man Emissionen von Tierhaltungsanlagen so weit wie möglich verringern kann, haben am Montag rund 150 Teilnehmer aus Politik, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden sowie aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft bei einem Fachsymposium in Hannover beraten. Besonders im Fokus stand die Frage, mit welchen technischen Maßnahmen bereits heute Emissionsminderungen erreicht werden können und welche Entwicklungen noch zu erwarten sind.
Nach Ansicht von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer emittieren die Ställe zunehmend Gerüche, Nährstoffe, Staub und Bioaerosole, die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt bedeuten können. Eine Politik, die auf den weiteren Zubau großer Intensivtierhaltungen abzielt, lehne er daher in Übereinstimmung mit vielen Kommunen ab. "Ziel ist, die Bevölkerung besser vor den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schützen. Die Emissionen müssen daher mit moderner Technik minimiert werden und in Genehmigungsverfahren eine stärkere Berücksichtigung finden", so Meyer.
Dr. Bernd Martin Groh, Abteilungsleiter im Umweltministerium, ergänzte, für die rot-grüne Landesregierung sei der Emissionsschutz für eine zeitgemäße, umweltgerechte und nachhaltige Landwirtschaft unverzichtbar.
Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den im März eingeführten „Filtererlasses" für große Schweinehaltungsanlagen, der den Einbau von Abluftreinigungsanlagen verbindlich vorgeschreibt. Zudem habe man mit dem Bund eine Entprivilegierung großer gewerblicher Tierhaltungsanlagen im Außenbereich umgesetzt.
Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Emissionen aus Tierhaltungsanlagen - wie die verpflichtende Abdeckung von Güllelagern und die Einrichtung eines Güllekatasters - hat die Landesregierung laut Dr. Groh bereits initiiert.
Ziel sei es zudem, auch in der Geflügelhaltung für große Ställe Filter vorschreiben zu können und Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Keime zusammen mit dem Bund zu definieren. Konkrete Bestimmungen zur Einhaltung von Rettungsanforderungen von Tieren im Brandschutz seien in Arbeit, so Meyers Abteilungsleiter.
Der Minister selbst sprach sich für einen schärferen Rechtsrahmen auf Bundes- und auf EU-Ebene aus. Wirksame Maßnahmen zur Emissionsminderung müssten verbindlich vorgeschrieben und stetig an den fortschreitenden Stand der Technik und an neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung - zum Beispiel zum Gesundheitsschutz - angepasst werden, so der Grünen-Politiker. (ad)