Um Tierzucht, Haltung, Milchleistung und Tierkennzeichnung ging es am 8. Januar bei der Jahreshauptversammlung des Vereins zur Förderung der Tierzucht und Tierhaltung Ruhr-Lippe - Soest (VFTT) auf Haus Düsse.
Wilhelm Hage und Markus Wiemer wurden als Vereinsvorsitzende wiedergewählt. Hage wird sein Amt noch zwei Jahre führen, dann läuft es aus Altersgründen aus, beriochtet die Zeitung DER PATRIOT. Wiemer wurde für vier Jahre gewählt. Neu im Team ist Heinrich Südfeld als VFTT-Geschäftsführer. Er folgt Gero Maevis im Amt, der im Sommer aufgehört hatte.
Norbert Hansmann vom Milchkontrollbezirk NRW präsentierte der Versammlung Daten und Zahlen zur aktuellen Milchwirtschaft im Kreis Soest, dem Sauerland und Ruhr-Lippe. In seinem Kontrollbereich gab es 2015 noch 4397 Betriebe. Das sind 180 Betriebe oder 3,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Die Zahl der Kühe lag 2015 bei 361489, was wiederum ein Plus von 2085 gegenüber 2014 ausmacht.
„Der Trend geht zu größeren Betrieben mit weit über 100 Tieren pro Betrieb“, sagt Hansmann. Im Kreis Soest wurden 2015 8700 Kühe gezählt. Fünf Betriebe gaben ihre Milchwirtschaft auf. „Dabei sind die niedrigen Milchpreise ein Problem“.
Hansmann sprach von einem Nord-Süd-Gefälle in der nordrhein-westfälischen Milchwirtschaft. Die Leistungen seien in Westfalen-Lippe deutlich höher als im Rheinland. Während Minden-Lübbecke an der Spitze stehe, bilde der Erftkreis mit nur acht Betrieben das Schlusslicht, zitiert der Patriot.
Im vergangenen Jahr wurden allerdings 157 Kilo weniger ermolken als 2014. Daniel Koenen vom Milchkontrollbezirk NRW erklärte den Landwirten, wie Tierlisten in der Web-Anwendung auszufüllen sind und berichtete über Änderungen in der Tierkennzeichnung. Es wird Neuerungen bei der Abrechnung der Tier-Ohrmarken geben.
Die Tierhalter verabschiedeten Franz Hagemeier, Geschäftsführer der Kreiskontrollbezirke Soest-Ruhr/Lippe, bei der Versammlung in den Ruhestand. Zum Schluss ergriff Kreisveterinär Prof. Wilfried Hopp das Wort und sprach zum Thema: „Nutztierhaltung im Spannungsfeld von Ökonomie und Tierwohl“.