Mehr Abschüsse von Wildschweinen hat der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, von den heimischen Jägern gefordert. Die anhaltend hohen, überwiegend durch Schwarzwild verursachten Schäden in landwirtschaftlichen und zunehmend auch in weinbaulichen Kulturen seien für die Betriebe in den betroffenen Regionen eine erhebliche Belastung, die nur durch eine effektive Bekämpfung zu mindern sei.
Trotz erheblicher Steigerungen bei den Abschusszahlen auch in diesem Jahr gebe es immer noch zu viele Wildschweine in Rheinland-Pfalz, beklagte Schindler. Zwar würden die Jagdreviere in dem Bundesland überwiegend verantwortungsvoll geführt, daneben gebe es aber „´schwarze Flecken` mit dringendem Handlungsbedarf“.
In dem zuletzt registrierten Anstieg der Abschusszahlen auf den neuen Rekordwert von 77 000 Abschüssen in einem Jahr sieht der Kammerpräsident keinen Anlass, sich zufrieden zurückzulehnen. Vielmehr sei die hohe Zahl ein Hinweis auf die geradezu erschreckende Zunahme der Schwarzwildpopulationen, die weiter verstärkte Anstrengungen erfordere. Hier seien auch die Förster in der Pflicht.
Ferner sollten die Möglichkeiten des im Jahr 2010 novellierten Landesjagdgesetzes genutzt werden. Schwarzwild habe heute keine Schonzeiten mehr. Deshalb dürfe es bei der Bejagung keine Pausen geben, mahnte Schindler und rief dazu auf, trotz verstärkter Aktivitäten zur Schwarzwildbejagung die starke Zunahme der Rotwildbestände nicht aus den Augen zu verlieren. (AgE/ad)