In Niedersachsen breiten sich die Wölfe stark aus. Bis Ende 2015 könnte jeder Landkreis Wolfsgebiet sein, schreibt die Nordwest-Zeitung. Die Schafhalter in der Wesermarsch warnen nun vor dramatischen Folgen für den Deichschutz, wenn die Wölfe erst bis zum Meer vordringen. Auf Deichen könne man Schafe nicht schützen, argumentieren sie. Ohne Schafe gebe es aber keinen Hochwasserschutz mehr.
Auslöser der Warnung ist eine Aussage von Konstantin Knorr vom Umweltministerium beim Niedersächsischen Schaf- und Ziegentag in Verden. Da sagte er, dass man derzeit von 50 bis 60 Wölfen in Niedersachsen ausgeht. Und es könne gut sein, dass Ende des Jahres überall ein Wolf auftauchen kann, zitiert die Zeitung.
Die Schafzüchter warnten daraufhin vor der unkontrollierten Ausbreitung der Wölfe. „Wir ziehen uns hier ein Tier hoch, dass wir in Zukunft nicht mehr in den Griff kriegen können“, sagte Verbandsvorstand Carl Lauenstein. Schafe würden von vielen offenbar als natürliches Futter für die Wölfe angesehen. Lauenstein forderte schnelle finanzielle Hilfe des Landes für die Aufstellung von Schutzzäunen und eine unbürokratische Entschädigung bei Rissen von Nutztieren. Es könne nicht sein, dass ein Wolfsnachweis fünf Monate dauere. „So fördern sie die Akzeptanz der Schafzüchter gegenüber dem Wolf nicht“, sagte Lauenstein.
Die Schafzüchter aus der Wesermarsch fordern, dass ihr Kreis „wolfsfreie Zone“ bleibt.