Nach dem Rücktritt von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck übernimmt nun Dietmar Woidke das Ruder. Der loyale Parteisoldat galt schon länger als Kronprinz - auch mangels Alternative.Kaum jemand weiß aber, dass der 51-jährige Agraringenieur bereits seit 19 Jahren im Landtag sitzt und schon als Landwirtschafts- und Umweltminister tätig war, bevor er das Innenressort übernahm.
Insgesamt hat sich der gebürtige Landwirtssohn stets zurückgehalten. Er gilt als sachlich, vielleicht etwas spröde, ein typischer Regional- und Landespolitiker. Der Focus sieht ihn zugehörig zu der neuen Generation der Pragmatiker, der politischen Sachverwalter, die mittlerweile vielerorts die Führung übernommen haben. Entscheidungen laufen allein über den Kopf, Emotion bleibt außen vor.
Ein Blick in die Vita
Dietmar Woidke wurde am 22. Oktober 1961 in Naundorf bei Forst geboren. Der Lausitzer studierte nach dem Abitur ab 1982 Landwirtschaft und Tierproduktion/Ernährungsphysiologie an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. 1987 schloss er hier seine Hochschulausbildung als Diplomagraringenieur ab und war im Anschluss bis 1990 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Ernährungsphysiologie an der Humboldt-Universität. 1993 promovierte Woidke als Doktor agrar. an der Humboldt-Universität.
Seit 1993 ist Dietmar Woidke Mitglied der SPD Brandenburg. Im selben Jahr wurde er Amtsleiter für Landwirtschaft in der Kreisverwaltung seines Heimatkreises Spree-Neiße.
Nach seiner Wahl wurde Dietmar Woidke 1994 Mitglied des Landtages Brandenburg, dem er seitdem ununterbrochen angehört, zuletzt als agrarpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Woidke vertritt für die SPD den Wahlkreis 41 (Spree-Neiße).
Von 2004 bis 2009 war Dietmar Woidke Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
Er ist zum zweiten Mal verheiratet und hat aus erster Ehe eine Tochter. (ad)