In Baden-Württemberg ist im Bereich der Baar ein Wolf gesichtet worden. Wie das Stuttgarter Landwirtschaftsministerium mitteilte, gingen bei den Experten des Wolfmonitorings verschiedene Meldungen über Sichtungen eines wolfsähnlichen Tieres im Bereich der Baar ein; das ist eine Hochebene zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Daraufhin seien die Verbände und Nutztierhalter informiert worden.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk zeigte sich erfreut darüber, dass der Wolf im Südwesten wieder heimisch werde. Er räumte ein, dass die Rückkehr eines Großraubtieres bei Nutztierhaltern naturgemäß auch auf große Skepsis stoße; daher habe die Landesregierung die Anliegen der Tierhalter im Blick und fördere Herdenschutzprojekte mit dem Ziel, eine Koexistenz von Wolf und Nutztieren zu ermöglichen.
Für den Landesverband Baden-Württemberg vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist der aktuelle Nachweis des ersten lebendigen Wolfes seit 150 Jahren sowohl ein Grund zur Freude als auch eine Mahnung. Jetzt komme es darauf an, den Wölfen das Überleben zwischen Bodensee und Odenwald zu ermöglichen und gleichzeitig die Interessen der Tierhalter zu wahren. Im vergangenen Jahr waren in Baden-Württemberg unabhängig voneinander zwei Wölfe an Autobahnen überfahren worden; beide Tiere stammten aus einem Rudel aus der Ostschweiz.