Gegenwärtig leben in Deutschland schätzungsweise mehr als 30 Wolfsfamilien. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Danach ist die Population binnen eines Jahres um mindestens fünf Wolfsfamilien angewachsen.
Ende April 2014 waren bundesweit insgesamt 25 Wolfsrudel, acht Paare und drei residente Einzelwölfe gezählt worden. Der aktuelle Wolfsbestand soll im Herbst 2015 in einer speziellen Bund-Länder-Arbeitsgruppe festgestellt werden.
Für den Umgang mit verhaltensauffälligen Wölfen sieht die Bundesregierung ihrer Antwort zufolge derzeit keinen politischen Handlungsbedarf. Die Managementpläne der Länder und die Empfehlungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zeigten ausreichend Handlungsmöglichkeiten zur Konfliktlösung. Die Tötung von Wölfen ist laut Bundesregierung als letztes Mittel der Wahl möglich, bedarf allerdings der Genehmigung der Länderbehörden und kann nur unter engen Ausnahmevoraussetzungen erfolgen.
Änderungen im Jagdgesetz seien in Bezug auf den Wolf ausdrücklich nicht geplant. Die Regierung räumt allerdings Nachholbedarf in der Öffentlichkeitsarbeit und der Beratung ein. Zu diesem Zweck soll das Bundesumweltministerium mittelfristig ein Dokumentations- und Beratungszentrum einrichten, das künftig auch als Ansprechstelle auf Bundesebene für Anfragen zum Wolf fungieren soll.
Unterdessen hat der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel noch für dieses Jahr eine Überarbeitung des Landes-Wolfskonzeptes angekündigt. Es gehe unter anderem um eine Beschleunigung der Feststellung der Verursacher vermuteter Wolfsrisse sowie eine intensivere Überwachung verhaltensauffälliger Rudel.
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