Seine Forderung nach einer verpflichtenden Kennzeichnung der Haltungsform und Herkunft auf allen Eiern, Eiprodukten und eihaltigen Lebensmitteln hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) anlässlich von Berichten bekräftigt, wonach Käfigeier aus der Ukraine trotz des EU-weiten Verbots dieser Produktionsform auf die Teller deutscher Verbraucher kommen.
Ukrainische Eier aus der in Deutschland bereits seit 2009 verbotenen konventionellen Käfighaltung würden den Berichten zufolge zu Nudeln oder Keksen weiterverarbeitet und landeten über diesen Umweg auf deutschen Tischen, erklärte ZDG-Vizepräsident und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsches Ei (BDE), Dr. Bernd Diekmann. Das sei „Verbrauchertäuschung und Wettbewerbsverzerrung erster Klasse!“.
Das Recht des mündigen und aufgeklärten Verbrauchers auf umfassende Information werde durch die fehlende Kennzeichnung eihaltiger Lebensmittel „mit Füßen getreten“, ebenso wie die Interessen der deutschen Legehennenhalter. Diese hätten in die frühzeitige Umrüstung auf alternative Haltungsformen zusammen einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, unterstrich Diekmann.
Aktuell seien lediglich Schaleneier verpflichtend mit Herkunftsland und Haltungsform zu kennzeichnen. Bei eihaltigen Lebensmitteln habe der Verbraucher dagegen keine Möglichkeit, bewusst zu Keksen, Nudeln oder Mayonnaise mit „Eiern aus deutscher Erzeugung und aus modernen und tiergerechten Haltungsformen zu greifen“. Dabei würden rund die Hälfte aller Eier über weiterverarbeitete Lebensmittel verbraucht. Deswegen sieht Diekmann die Politik in der dringenden Pflicht, die europäischen und darüber hinausgehende deutsche Tierschutzstandards in der Legehennenhaltung durch die Produktkennzeichnung transparent zu machen. (AgE/ad)