Die Zahl der amtlich erfassten Gemüsebetriebe in Deutschland ist in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gesunken, was sowohl auf den Strukturwandel als auch auf neue Abschneidegrenzen in der Statistik zurückzuführen ist.

Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, waren 2012 in diesem Segment deutschlandweit nur noch 7 220 Betriebe berichtspflichtig, nach noch fast 14 500 Betrieben im Jahr 2000. Rund 30 % dieses Höfesterbens sei mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel zu erklären, stellten die Wiesbadener Statistiker fest.

Von größerer Bedeutung für die Entwicklung der Statistik ist laut Destatis aber die Anhebung der Abschneidegrenze. So habe es 2008 etwa 11 200 Gemüsebetriebe gegeben, die über der alten Erfassungsgrenze gelegen hätten. Dieser zufolge waren Höfe mit Anbauflächen von mindestens 0,3 ha im Freiland oder mindestens 0,03 ha unter begehbaren Schutzabdeckungen berichtspflichtig. Im Jahr 2012 wurden die Grenzen auf 0,5 ha für Freilandflächen und 0,1 ha für Areale unter Schutzabdeckungen angehoben.

Bei Anwendung dieser neuen Abschneidegrenzen für das Jahr 2008 waren nach Angaben von Destatis zu diesem Zeitpunkt nur noch 8 400 Höfe auskunftspflichtig. Der Rückgang der Betriebszahl im Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2008 um fast 4 000 lasse sich somit zu 70 % durch die Anhebung der Erfassungsgrenze beschreiben.

Zur Entwicklung in den einzelnen Regionen erklärt das Bundesamt, bei Anwendung der Abschneidegrenze von 2012 für das Jahr 2008 habe sich gezeigt, dass in allen Bundesländern eine Abnahme der Zahl der Gemüsebetriebe zu verzeichnen sei. Mit einem Minus von 40 % sei die Entwicklung in Hamburg besonders stark ausgefallen, gefolgt von Brandenburg und Niedersachsen mit Abnahmen von jeweils 19 %. (AgE/ad)