Der Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ) hat die Europäische Kommission aufgefordert, bei den geplanten Freihandelsabkommen mit zahlreichen Ländern nicht über das hinauszugehen, was bei der Zuckerreform 2006 vereinbart wurde. Es sei nicht akzeptabel, wenn das durch eine Einschränkung der Quoten um knapp 6 Mio. t Zucker erreichte Marktgleichgewicht durch die Handelspolitik der Europäischen Union bereits kurze Zeit nach dieser Reform wieder gefährdet werde, monierte laut Agra Europe der VSZ-Vorsitzende Dr. Hans-Jörg Gebhard.
Die EU sei durch die Reform der Zuckermarktordnung von einem bedeutenden Exporteur zu einem Nettoimporteur geworden, betonte Gebhard. Der Selbstversorgungsgrad der Gemeinschaft habe sich von 115 % auf nur noch 80 % verringert. Daher beeinträchtige jede weitere Öffnung für zollfreie Importe die heimische Erzeugung und gefährde Arbeitsplätze im ländlichen Raum.
Und der Präsident der Internationalen Vereinigung Europäischer Zuckerrübenanbauer (CIBE), Jos van Campen, ergänzte: "Im Zuge der Reform des europäischen Zuckersektors haben 130 000 Landwirte und mehr als 16 000 Mitarbeiter der Zuckerindustrie den Wirtschaftszweig verlassen." Nur noch 18 Länder seien in der EU übrig, die Zucker produzieren. In Deutschland gebe es 20 Zuckerfabriken und 170 000 Rübenanbauer.