Die Durchlässigkeit innerhalb des landwirtschaftlichen Bildungssystems muss in der Praxis verbessert werden, forderte der Bundesverband Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf).
Wer eine Meisterprüfung oder einen Fachschulabschluss erreicht habe, sollte nach Auffassung des vlf einen einfacheren Zugang zu einem Hochschulstudium erhalten. Eine entsprechende Positionierung nahm die Mitgliederversammlung des vlf-Bundesverbandes im Juni 2015 in Bad Waldsee vor.
Nach Einschätzung des vlf wird das gesetzlich verankerte Recht zum Studieren ohne Abitur bisher von vielen Hochschulen nur zögerlich umgesetzt. Dies gelte auch für die Anerkennung beruflicher Vorqualifikationen im Studium.
Bundesweite Befragungen des vlf bei den agrarwissenschaftlichen Hochschulen sowie bei den Absolventen der landwirtschaftlichen Fachschulen ergaben, dass bisher kaum eine Vernetzung zwischen der beruflichen Fortbildung und den Hochschulen besteht.
Für beruflich Qualifizierte gibt es nach den Ergebnissen der vlf-Befragungen noch zu wenig Informationsangebote über Möglichkeiten eines Hochschulstudiums und konkrete Gestaltungsoptionen beim Übergang zu einer Hochschule oder Universität.
Wenig genutzt werden bislang Möglichkeiten einer kompetenzorientierten Vernetzung zwischen dem beruflichen und dem hochschulischen Bildungssystem, die Übergänge erleichtern würde. Der vlf plädiert dafür, mehr zielgruppenorientierte Studienkonzepte zu entwickeln, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch besser auf die Belange von beruflich Qualifizierten abgestimmt sind.