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Zustand der deutschen Wälder hat sich nicht verbessert

Auch 30 Jahre nach Beginn der systematischen Erhebung von Waldschäden anhand eines Stichprobennetzes hat sich in Deutschland der Zustand der Wälder nicht verbessert. Diesen ernüchternden Befund hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) zum 30. Jahrestag der Berichterstattung vorgelegt.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch 30 Jahre nach Beginn der systematischen Erhebung von Waldschäden anhand eines Stichprobennetzes hat sich in Deutschland der Zustand der Wälder nicht verbessert. Diesen ernüchternden Befund hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) zum 30. Jahrestag der Berichterstattung vorgelegt.


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Wie die AGDW mitteilt, weisen heute wie 1984 rund 23 % der Bäume deutliche Kronenverlichtungen auf. Als gesund würden aktuell lediglich 38 % der Waldflächen gelten, während es vor 30 Jahren immerhin noch 49,5 % gewesen seien. „Was 1984 zu einem lauten Aufschrei in der Bevölkerung und in den Medien führte, interessiert heute nahezu niemanden mehr“, beklagte AGDW-Präsident Philipp Frhr. zu Guttenberg.


Heute sei den Menschen nicht mehr bewusst, dass sie mit ihren Emissionen aus Autos und Motorrädern sowie Öl- und Gasheizungen dem Wald schweren Schaden zufügten. Dies betreffe letztlich auch zwei Millionen Mitbürgern, die von ihren Wäldern lebten. Auch für die Politik habe der Wald in den letzten 30 Jahren ganz offensichtlich an Relevanz verloren, kritisierte zu Guttenberg. Die Waldschadensberichte seien irgendwann zu Waldzustandsberichten geworden, und dem zuständigen Bundeslandwirtschaftsministerium seien die „Forsten“ aus dem Titel gestrichen worden.


Der AGDW-Präsident forderte die Politik dazu auf, nach 30 Jahren Waldzustandsbeobachtungen und angesichts neuer Bedrohungen durch den Klimawandel auf die wiederkehrenden negativen Zahlen zu reagieren und dem Wald und seinen Eigentümern wieder mehr Bedeutung und Unterstützung beizumessen.


Schädlingsdruck steigt


Nach Ansicht von zu Guttenberg werden durch den nach wissenschaftlichem Ermessen unaufhaltsamen Klimawandel neue Gefahren auf den Wald zukommen. Die höheren Temperaturen förderten bereits jetzt die Massenvermehrung von Schadinsekten wie dem Eichen- und dem Kiefernprozessionsspinner. Diese Schädlinge töteten die Bäume ab und stellten teilweise sogar für Waldbesucher ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko dar.


Den Waldbesitzern werde jedoch eine Bekämpfung dieser Insektenarten durch behördliche Hürden und Verbote schwer oder gar unmöglich gemacht. Mittlerweile sähen sie sich außer Stande, ihr Eigentum angemessen zu schützen. „Wir brauchen zunächst einmal eine bessere finanzielle und rechtliche Unterstützung durch die Politik im Kampf gegen diese neuen Gefahrenquellen, denn der Walderhalt liegt im öffentlichen Interesse“, betonte der AGDW-Präsident.


Tatenlos zuzusehen, wie großflächig Waldflächen vernichtet werden, sei hingegen verantwortungslos. Dieses weitere Kapitel in der Geschichte des Waldsterbens, das längst dem Fachbegriff „neuartige Waldschäden“ gewichen sei, sollte sowohl die Politik als auch die Öffentlichkeit aufrütteln, um „Deutschlands wichtigste und nachhaltigste Rohstoffreserve“ dauerhaft zu schützen.

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