Der Zustand des deutschen Waldes hat sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert. Das geht aus den Ergebnissen der jüngsten Waldzustandserhebung hervor, die das Bundeslandwirtschaftsministerium vergangene Woche in Berlin veröffentlicht hat.
Demnach zeigten 28 % aller Bäume deutliche Kronenverlichtungen, was einem Anstieg um 5 Prozentpunkte gegenüber 2010 entspricht. Leichte Schäden an der Baumkrone wurden 2011 bei 35 % der untersuchten Stichprobe festgestellt. Völlig frei von Schäden waren rund 37 % der Bäume, womit das Vorjahresergebnis nur knapp unterschritten wurde.
Die beobachteten Verschlechterungen werden im Waldzustandsbericht vor allem auf die starke Zunahme der Verlichtung bei der Buche zurückgeführt. Hauptursache hierfür ist laut Agrarressort die üppige Bildung von Früchten. Dieser natürliche Prozess dient der Fortpflanzung, bremst aber den Holzzuwachs und führt zu einer vermehrten Baumkronenverlichtung. Mehr als 90 % der Buchen im fortpflanzungsfähigen Alter trugen nach Angaben des Agrarressorts im vergangenen Jahr Bucheckern.
Bei der Buche übertrifft folgerichtig im aktuellen Bericht der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen mit 57 % sogar den bisherigen Höchststand von 2004. Dies entspricht einer Zunahme um 24 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die mittlere Kronenverlichtung wird bei der Buche für 2011 mit 30,4 %, nach 23,3 % im Vorjahr, angegeben. Der Anteil der Buchen ohne Verlichtung sank demnach von 20 % im vorletzten Jahr auf derzeit 12 %. (AgE)
Wald in NRW so krank wie noch nie (23.11.2011)
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