In Eiern von zwei niedersächsischen Legehennenbetrieben sind erhöhte Gehalte an dioxinähnlichen PCB (dl-PCB) festgestellt worden. Wie das Hannoveraner Agrarministerium mitteilt, sind jetzt beide Betriebe vollständig gesperrt, alle ausgelieferten Eier wurden zurückgerufen. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich möglicherweise belastete Eier noch beim Verbraucher befinden.
Betroffen sind Eier mit dem Erzeugercode
- 1-DE-0354451
- 1-DE-0354452
- 1-DE-0354453
- 1-DE-0352691
Die Aufnahme von dl-PCB soll aufgrund der bestehenden langfristig toxischen Eigenschaften möglichst vermieden werden. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Verzehr der belasteten Eier besteht nach Ministeriumsangaben nicht. Die Ermittlungen zur Belastungsursache dauern an.
Behörden drohen Biohof
Unterdessen reißt den Behörden in NRW langsam der Geduldsfaden. Dem Eigentümer des Bio-Betriebs in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) drohen sie nun mit Zwangsmaßnahmen. Der Tierhalter sei weiterhin im Urlaub und habe den Behörden über einen Verwalter am Mittwochabend den Zutritt zum Hof verwehrt, sagte der im NRW-Ministerium für Verbraucherschutz zuständige Abteilungsleiter Peter Knitsch gestern. Wenn es dabei bleibe, würden die Behörden einen Durchsuchungsbeschluss beantragen.
Es gebe "massivste Indizien" für Verstöße gegen Meldevorschriften, die mit Bußgeldern bis zu 20.000 Euro belegt seien. Die mit dioxinähnlichen PCB belasteten Eier werden seit Mittwoch entsorgt. Die Ursache für die Belastung sei weiter unklar, sagte Knitsch. Ergebnisse von Bodenproben lägen noch nicht vor. (ad)
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