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Röring neuer WLV-Präsident: Alle Details zur Wahl

Der Landesverbandsausschuss des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) hat heute in Münster auf Gut Havichhorst Johannes Röring zum neuen Präsidenten gewählt. Dieser tritt die Nachfolge von Franz-Josef Möllers (65) an, der das Amt seit 1997 innehatte. 51 Delegierte stimmten für Wilhelm Brüggemeier, 61 für Johannes Röring.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Landesverbandsausschuss des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) hat heute in Münster auf Gut Havichhorst Johannes Röring zum neuen Präsidenten gewählt. Dieser tritt die Nachfolge von Franz-Josef Möllers (65) an, der das Amt seit 1997 innehatte.


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Zur Wahl standen Johannes Röring und Wilhelm Brüggemeier. In ihren Statements vor der Abstimmung bekräftigte Brüggemeier sein Engagement für Transparenz und Unabhängigkeit, während der CDU-Bundestagsabgeordnete Röring für sich mit dem Netzwerk warb, das ihm seine politische Arbeit bietet. So sei er stets nah dran an den Entscheidungen und könne die Politik aktiv mitbestimmen.


Das hat die Delegierten offenbar überzeugt, wenn auch die Abstimmung recht knapp war. 61 Delegierte stimmten für den Vredener, 51 für Wilhelm Brüggemeier aus Enger. Brüggemeier wurde dafür anschließend zum 1. Vizepräsidenten gewählt. 2. Vizepräsident wurde der Milchviehhalter Henner Braach aus Netphen im Siegerland.


Ausgeschieden aus dem Präsidium sind nun Franz-Josef Möllers und sein Vizepräsident Karl-Heinz Schulze zur Wiesch. Beide wurden vom Landesverbandsausschuss einstimmig für die Schorlemerplakette in Gold vorgeschlagen. Zudem wurde Möllers zum Ehrenpräsidenten bestimmt.


"Das WLV-Amt ist mein Hauptjob"


Im Anschluss an die Wahl beantwortete Röring die Fragen der Journalisten. Als seine wichtigsten Projekte der kommenden Amtszeit hob er hervor:



  • Erhalt und Ausweitung des starken Zusammenhalts im WLV,
  • Deutliche Einbringung in die Koalitionsverhandlungen in NRW, auch was das Jagdrecht angeht,

  • Verhandlungen mit allen Stufen der Ernährungswirtschaft, um künftig auf Augenhöhe und gemeinschaftlich die neuen Herausforderungen der Ernährungssicherung zu meistern und die Landwirte zu Partnern der übrigen Marktteilnehmer zu machen.
  • Politik soll sich künftig aus der Regulierung der Landwirtschaft heraushalten. Zu hohe Standards und eine zu große Kontrollmentalität beschleunigen den Strukturwandel.



Speziell beim jetzt anstehenden Thema der Koalitionsverhandlungen mit der neuen rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf mahnte der CDU-Abgeordnete, die Koalition müsse die Landwirtschaft künftig ernst nehmen und frei von Ideologie entscheiden. Auf fachlicher Ebene sei der Bauernverband jederzeit zu Gesprächen bereit. Er sehe aber nicht ein, dass sich die Politik zunehmend in Agrarthemen einmische, in denen der Staat nichts zu suchen habe. "Verantwortung tragen seit Urgenerationen die Bauern selbst!", so der 53-Jährige.


Seiner Meinung nach ist in Westfalen-Lippe die gesamte Landwirtschaft immer noch bäuerlich. Ebenso stehe der Ökolandbau gleichberechtigt neben den konventionell arbeitenden Betrieben. Sinnvoll sei es dennoch, sich bei dieser Wirtschaftsform einiges abzuschauen.


Zur Energiewende stellte Röring zunächst klar, dass die Landwirtschaft dies nicht gefordert habe, sondern die Öffentlichkeit. "Ohne die Bauern geht hierbei aber nichts", so der neue Präsident. Für ihn komme die Nahrungsmittelproduktion immer zuerst. "Es kann nicht sein, dass Energieproduzenten den anderen Landwirten, die Nahrungsmittel herstellen, die Flächen wegnehmen."


Aus seinen Erfahrungen als Politiker konnte er zudem heute berichten, dass es einen erbitterten Streit mit den Netzbetreibern gibt. Sein Anliegen sei hier ganz klar, dass die Landwirte für Flächen, die sie abgeben, genauso entschädigt werden, wie andere Partner der Versorger. Außerdem will Röring nicht mehr dulden, dass landwirtschaftliche Nutzfläche als Ausgleich für Energieprojekte aus der Produktion genommen werden müssen.


Auf die Frage, wie er die drei Ämter - eigener Betrieb, Bundestagsmandat und WLV-Präsidentschaft - unter einen Hut bekommen will, erklärte Röring, das werde sehr gut funktionieren, da er überall hervorragende Teams habe, die ihm zuarbeiten. Vor allem zu Hause stehe seine Familie voll hinter ihm.


Der neue Präsident


Johannes Röring(53) ist sei 1994 Vorsitzender des Kreisverbandes Borken und seit 2000 Vorsitzender des WLV-Bezirksverbandes Münsterland. Der staatlich geprüfte Landwirt ist verheiratet und hat vier Söhne, von denen der Hofnachfolger bereits die Betriebsleitung auf dem Ackerbaubetrieb (50 ha eigen + 100 ha Pacht) mit Schweinemast weitgehend übernommen hat. Zum Hof gehört darüber hinaus eine Biogasanlage.



Seit 1997 ist Röring auch stellvertretender Kreislandwirt des Kreises Borken und im Aufsichtsrat der Landwirtschaftlichen Buchstelle. 2005 wurde der Münsterländer in den Bundestag gewählt und ist dort Mitglied im Agrarausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss. Seit 2010 sitzt Röring außerdem im Europarat. Darüber hinaus ist er u.a. im Vorstand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe sowie Mitglied der Direktion der Stiftung Westfälische Landschaft. (ad)


Möllers Rückblick auf die vergangenen Jahre:

Möllers geht nach 15 Jahre (22.5.2012)

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