Vor dem Hintergrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Ukrainische Agribusiness Club (UCAB) für dieses Jahr mit einer deutlich schlechteren Getreideernte im Land als 2013. In einer ersten Prognose sagt die Vereinigung ein Aufkommen an Getreide und Leguminosen von insgesamt 52 Mio t bis 53 Mio t voraus; das wären 9 Mio t bis 10 Mio t weniger als in der Ukraine 2012 gedroschen wurde. Die aktuelle Aussaatperiode habe früher begonnen und erfordere von den Landwirten zügiges Handeln und ein schnelleren Zugriff auf Betriebsmittel, erklärte UCAB am vergangenen Donnerstag (3.4.) in Kiew.

Starke Schwankungen des Wechselkurses hätten jedoch zu einem Anstieg der Preise unter anderem für Saatgut, Pflanzenschutzmittel und Kraftstoff geführt. Der begrenzte Zugang zu Krediten in Verbindung mit höheren Zinsen und deren Verknüpfung mit dem Wechselkurs von Fremdwährungen habe es für die Landwirte unmöglich gemacht, Drittmittel zu erhalten. Auch habe die allgemeine politische und wirtschaftliche Instabilität im Land erhebliche Auswirkungen. Bis zum 2. April waren nach Angaben von UCAB auf 2,4 Mio ha Sommergetreide und Leguminosen ausgesät, was 86 % der geplanten Anbaufläche entsprochen habe. Im Einzelnen waren der Vereinigung zufolge bis zum Monatsanfang rund 1,8 Mio ha mit Sommergerste, 231 000 ha mit Hafer und 182 000 ha mit Erbsen bestellt. Die Körnermaisaussaat sei gestartet, und es seien bisher 12 000 ha hiermit bestellt worden; geplant sei der Anbau dieser Kultur auf insgesamt rund 5,2 Mio ha. Das Wintergetreide sei auf 7,5 Mio ha gedüngt worden, und der Anteil der Flächen, auf denen neu ausgesät werden müsse, liege nicht über 10 %, berichtete UCAB. AgE