Seit Inkrafttreten des russischen Importembargos für Agrarprodukte im August 2014 hat sich der dortige Markt noch nicht in allen Segmenten von den weggebrochenen Einfuhren erholt. Wie aus einer Erhebung im Auftrag der russischen Regierung für das Jahr 2015 hervorgeht, besteht vor allem weiterhin ein Mangel an tiefgefrorenem sowie frischem Fisch und Obst.
Im ersten Fall sei die Importmenge von 86 000 t im Jahr 2014 auf 30 000 t im vergangenen Jahr geschrumpft. Zwar hätten die Färöer Inseln ihre Fischexporte in die Föderation auf 20 000 t verdoppelt, was allerdings nicht den Wegfall der Importe aus Norwegen von mehr als 60 000 t habe ausgleichen können. Ein ähnliches Bild zeigt sich der Erhebung zufolge bei Obst. Hier habe Weißrussland seine Liefermengen an Äpfeln, Birnen und Quitten zwar verdreifacht, und auch die Bezüge aus Serbien, Moldawien und Chile hätten zugenommen. Allerdings mache das daraus resultierende Gesamtvolumen nur 45 % der zuvor aus Polen eingeführten Obstmenge aus. Absolute Zahlen wurden hier nicht genannt.
Insgesamt sei aber ein Negativtrend beim Einfuhrbedarf zu erkennen, wobei sich die Märkte auf verschiedenen Wegen an die neue Situation angepasst hätten. Beim Fischmarkt werde verstärkt auf inländische Produktion gesetzt; gleichzeitig griffen die Verbraucher ersatzweise zunehmend auf günstige Fleischprodukte zurück. Zudem sei die Nahrungsmittelnachfrage infolge sinkender Reallöhne generell zurückgegangen. AgE