Die Farmer in Kanada dürften in diesem Jahr deutlich mehr Weizen, jedoch etwas weniger Rapssaat als 2015 von den Feldern holen. Das hat die zwischen dem 21. Juli und dem 4. August von Statistics Canada durchgeführte Befragung von rund 13 100 Landwirten ergeben, deren Ergebnisse am Dienstag vergangener Woche (23.8.) veröffentlicht wurden. Die Statistiker prognostizieren eine Weizenernte von 30,49 Mio t, was eine ertragsbedingte Steigerung von gut 2,89 Mio t oder 10,5 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Außerdem würden damit zum zweiten Mal mehr als 30 Mio t Weizen geerntet. Dies war zuletzt 2013 der Fall; damals droschen die Farmer eine Rekordmenge von 37,53 Mio t Weizen.
Vor allem mehr Hartweizen
Im Einzelnen soll die Sommerweichweizenernte mit einem Zuwachs um etwa 290 000 t oder 1,4 % auf 20,25 Mio t etwas größer als im Vorjahr ausfallen, obwohl die Anbaufläche um fast 550 000 ha auf 6,18 Mio ha eingeschränkt wurde. Der überwiegende Teil des für dieses Jahr erwarteten Zuwachses dürfte indes auf Hartweizen entfallen, dessen Anbauareal die Landwirte um knapp 100 000 ha auf 2,43 Mio ha ausgedehnt hatten: Hier erwarten die Statistiker ein Plus von 1,42 Mio t oder 26,3 % auf 6,81 Mio t. Außerdem wird sich das Aufkommen an Winterweichweizen - auch als Folge der Ausweitung des Anbauareals um fast 140 000 ha auf 653 000 ha - voraussichtlich um 1,19 Mio t oder 53,1 % auf 3,43 Mio t erhöhen.
Weniger Raps
Mit Blick auf das diesjährige Aufkommen an Rapssaat erwartet Statistics Canada für 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um rund 210 000 t beziehungsweise 1,2 % auf 17,02 Mio t. Als Begründung für diese negative Entwicklung werden vor allem Flächeneinschränkungen in den Provinzen Alberta und Manitoba angeführt. Auch die kanadische Sojabohnenernte wird kleiner geschätzt; sie soll im Vergleich zum Rekordergebnis von 2015 ertragsbedingt um 408 000 t oder 6,5 % auf 5,83 Mio t zurückgehen. Für Mais rechnen die Fachleute in Ottawa mit einer Abnahme der Produktion um 1,21 Mio t beziehungsweise 8,9 % auf 12,35 Mio t. Der Rekordertrag aus dem Vorjahr von 103 dt/ha dürfte um 9 dt/ha verfehlt werden.
Dagegen wird für die Gerstenproduktion eine Zunahme um etwa 480 000 t oder 5,8 % auf 8,70 Mio t erwartet. Die Statistiker begründen dies mit einem voraussichtlichen Ertragsplus von 6,5 % auf 37 dt/ha. AgE