Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Aktionäre kritisieren Nordzuckerpolitik

Kritische Worte zur aktuellen Lage der Nordzucker AG findet der Norddeutsche Zuckerrüben Aktionärsverein in seinem aktuellen Rundbrief. Unter dem Titel „Nordzucker – Wohin gehst Du?“ hinterfragt der Vereinsvorstand die aktuelle Konzernpolitik in mehreren Punkten. Hier der Rundbrief im Wortlaut.

Lesezeit: 4 Minuten

Kritische Worte zur aktuellen Lage der Nordzucker AG findet der Norddeutsche Zuckerrüben Aktionärsverein in seinem aktuellen Rundbrief. Unter dem Titel


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Nordzucker – Wohin gehst Du?“


hinterfragt der Vereinsvorstand die aktuelle Konzernpolitik in mehreren Punkten. Hier der Rundbrief im Wortlaut:

 

Alles wird zur Zeit bei Nordzucker schlecht geredet. Wie Rübenpreise, die Ertragsaussichten und der Zuckermarkt. Auch die Aussichten auf die Lage ab 2016 werden uns Landwirten als kritisch verkauft, damit man Dividende und Rübenpreise kürzen kann. Diejenigen von Ihnen die auf den HVs anwesend waren, haben dies persönlich vernehmen können, einige haben es sicherlich auch der Presse entnommen. Aber was ist mit dem Investment in Afrika? Das wird uns als große Rettung für die Zukunft verkauft – so das NZ-Management!


Ist das wirklich unsere Rettung? Ein Kommentar des Aktionärsvereins


In den letzten 3 Jahren (die Ära von Herrn Fuchs) spülten die sehr hohen Markterlöse von ganz allein das Geld in die Kasse von Nordzucker. Und von Seiten Nordzucker stellte man sich als die großen “Macher“ da. Jetzt holt die Realität die Herren ein. Wie gut unser Management wirklich ist, zeigt sich in den nächsten Jahren. Nordzucker sei schuldenfrei, wird uns immer berichtet. Richtig ist jedoch, dass in der Bilanz zum 28.02.2014 noch rd. 950 Mio. EUR Fremdkapital ausgewiesen werden. Auf S. 61 im NZ-Abschluss 2013/14 wird berichtet, dass NZ einen Konsortialkreditvertrag über 500 Mio. EUR mit Laufzeit 5 Jahre abgeschlossen hat, um die Finanzierung des Konzerns sicher zu stellen. Das ist richtig und auch erforderlich, um die laufende Liquidität von Nordzucker zu gewährleisten, denn nennenswerte finanzielle Guthaben sind bei Nordzucker noch nicht vorhanden. Hinsichtlich der Weitsicht unseres Management – dazu zählt auch der Aufsichtsrat – muss gesagt werden, dass das “Schlechtreden“ der hohen Rübentransportkosten eine Schutzbehauptung der eigenen Unfähigkeit ist. Erst schließt man die Werke in Schleswig und Güstrow und im Anschluss beschwert man sich über zu hohe Transportkosten. Vorher argumentiert man mit Synergieeffekten und kassiert eine Schließungsbeihilfe aus Brüssel und jetzt sind es die Rübenlieferanten die wieder zur Kasse gebeten werden. Warum können die Transportkosten denn jetzt nicht aus dem Synergieüberschuss bezahlt werden? Dass kann doch eigentlich kein Problem sein?


Was ist mit unseren Beteiligungen in Nord- und Osteuropa?


Diese wurden doch in den letzten Jahren als unsere Vorzeigeinvestitionen hervorgehoben. Wir sind gespannt wie sich diese Beteiligungen bei jetzt gefallenen Zuckerpreisen entwickeln. Jetzt wird sich zeigen wie rentabel die Werke dort wirklich laufen. Haben sich die Investitionskosten in die osteuropäischen Werke bereits amortisiert? Ist das Geld, was wir dort investiert haben schon zurück geflossen? Hierzu ist uns Nordzucker noch eine transparente, nachvollziehbare Abrechnung schuldig.

 

Und wie sieht es bei Nordic Sugar wirklich aus? Hier scheint der Reparaturstau so groß zu sein, dass Ausrüstungen aus Güstrow über die Ostsee transportiert werden, um den finanziellen Rückstand abzufedern.


Unser Fazit:


1. Die Aufgaben bei Nordzucker sind noch groß genug und es gibt diverse Baustellen, die erfolgreich abzuarbeiten sind.


2. Ein Investment in Afrika ist nichts als eine weitere Großbaustelle, deren Kosten und Fertigstellung zur Zeit aus unserer Sicht nicht kalkulierbar ist.


3. Um für die Zeit ab 2016 gut gerüstet zu sein, benötigt Nordzucker nach unseren Berechnungen einen Liquiditätspuffer von ca. 400 Mio. EUR. Denn alle Zuckerunternehmen in Europa wollen mehr Zucker produzieren. Dies führt zu einem Preisverfall des Zuckers. Gleichzeitig muss Nordzucker die Rübenanbauer im Anbau halten. Dazu bedarf es einen wettbewerbsfähigen Rübenpreis, der über der Wirtschaftlichkeit von Konkurrenzfrüchten liegt. Ohne einen Finanzpuffer wird dieser Spagat für Nordzucker schwierig.


Soweit der Wortlaut des Rundschreibens des Norddeutschen Zuckerrüben Aktionärsverein.


Von Seiten des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) hieß es zur Kritik: Der Aktionärsverein wiederhole seit Jahren ständig seine polemischen Phrasen. Auf einen Nenner gebracht lauteten diese: „Bei Nordzucker ist alles schlecht und der Vorstand hat sowieso keine Ahnung“, so DNZ-Geschäftsführer Dr. Heinrich-Hubertus Helmke gegenüber top agrar. Regelmäßig stimme dann auch gleich die AbL mit ein und erinnere an das dubiose Spiel eines „bösen Großkonzerns“ mit den „armen kleinen Bauern“. Wer die Meldungen dieser Organisationen mal nüchtern zurückverfolge, komme schnell zu dem Schluss, dass die Zuckerwelt in Wirklichkeit viel komplexer sei. Die ganz große Mehrheit der norddeutschen Rübenanbauer und Nordzucker-Aktionäre habe Vertrauen in ihre Institutionen und lasse sich nicht von "demagogischen Freischärlern" in die Irre führen, betonte Helmke.



Der DNZ wies darauf hin, dass der Aktionärsverein mit gerade einmal 200 Mitgliedern keine repräsentative Vertretung der Zuckerrüben-Aktionäre im Bereich der Nordzucker AG sei. Insgesamt habe Nordzucker mehr als 18.000 Anteilseigner. Knapp 7.000 seien aktive Rübenanbauer und zu 95% in den regionalen Mitgliedsverbänden des DNZ organisiert.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.