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BMEL-Studie: Spekulation wohl nicht für Preisblasen verantwortlich

Explosive Preissteigerungen an den Börsen für Agrarrohstoffe werden vermutlich nicht durch Spekulanten hervorgerufen. Zu diesem Schluss kommt das von Thünen-Institut in einem Forschungsprojekt der Bundesregierung. Das Ziel: Neue Erkenntnisse zu den Eigenschaften der Preisbildungsprozesse zu liefern.

Lesezeit: 2 Minuten

Explosive Preissteigerungen an den Börsen für Agrarrohstoffe werden vermutlich nicht durch Spekulanten hervorgerufen. Zu diesem Schluss kommt das von Thünen-Institut in dem Abschlussbericht eines Forschungsprojekts, das die Bundesregierung in Auftrag gegeben hat. Ziel der Untersuchung war es, neue Erkenntnisse zu den Eigenschaften der Preisbildungsprozesse deutscher Agrarrohstoffe zu liefern. Die Kernfragen:

  • Weisen deutsche Kassa- und europäische Futurepreise der Agrarrohstoffe Weizen, Mais und Raps starke Erhöhungen mit explosivem Charakter auf?
  • Sind kurzfristige, starke Preisanstiege nicht fundamental bedingt und damit als spekulative Blasen interpretierbar?
  • Zu welchen Zeitpunkten treten solche Perioden auf und wie lange dauern sie an?
 

Das Forschungsteam kommt in dem Abschlussbericht zu folgenden Ergebnissen:

Die existierende Literatur lässt keine gesicherte Klassifikation der Preisanstiege der Jahre 2007/2008 und 201 0/2011 als spekulative Blasen zu. Die Länge explosiver Perioden in US-amerikanischen Agrarrohstoff-Futurepreisen ist mit wenigen Monaten als kurz einzuschätzen. Ferner sind explosive Perioden kein Phänomen der Finanzialisierungsphase der 2000er Jahre. Unter Berücksichtigung von Fundamentaldeterminanten zeigen sich gemischte Ergebnisse hinsichtlich der Existenz spekulativer Blasen.

 

Spekulative Blasen treten nach einer Fundamentalwertbereinigung seltener als explosive Perioden auf, sodass Zweifel an der Interpretation explosiver Phasen als spekulative Blasen aufkommen. Die Resultate zu deutschen Kassa - und europäischen Futurepreisen bestätigen in zweifacher Hinsicht die Ergebnisse der internationalen Literatur.

 

  • Erstens sind explosive Perioden nicht auf die Jahre 2007/2008 und 2010/2011 beschränkt, sondern liegen auch für frühere Zeiträume vor.
  • Zweitens sind die Perioden explosiver Phasen als kurz einzustufen.


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Als neues empirisches Ergebnis können Unterschiede zwischen der kurzfristigen Dynamik von Kassa - und Futurepreisen für Weizen und Mais festgestellt werden. Solche Resultate bietet bislang die Literatur nicht an. Explosive Perioden in Kassapreisen, die keine Entsprechung in Futurepreisen besitzen, sind eine Bestätigung für die Preisführerschaft des Futuremarkts. Die festgestellten explosiven Perioden verdeutlichen ferner, dass markante Preisanstiege nicht zwangsläufig mit Investitionsaktivitäten von Finanzinvestoren in Verbindung stehen, sondern auf fundamentale Ursachen zurückführbar sind.

 

Insgesamt kann eine angemessene Regulierung empfohlen werden, die den Abbau von Informa- tionsasymmetrien, die Verhinderung von Marktmacht und die Stärkung der Funktionsfähigkeit der Terminmärkte zum Ziel hat. Nach US-amerikanischem Vorbild sollten europäische Rohstoffbörsen Informationen zur Positionierung von Investoren veröffentlichen. Im Unterschied zu den USA sollte dies auf täglicher Basis und positionsbezogen erfolgen. Positionslimits sollten großzügig ausgestaltet sein.

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