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Bauern in Baden-Württemberg fürchten niedrige Getreidepreise

Trotz schwieriger Vegetations- und Erntebedingungen fahren die Landwirte in Baden-Württemberg insgesamt eine gute Getreide- und Rapsernte mit ordentlicher Qualität ein. Die guten Erträge können die in den vergangenen Wochen gesunkenen Preise allerdings meist nicht ausgleichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Trotz schwieriger Vegetations- und Erntebedingungen fahren die Landwirte in Baden-Württemberg insgesamt eine gute Getreide- und Rapsernte mit ordentlicher Qualität ein. In frühen und mittleren Lagen ist der Mähdrusch abgeschlossen. In späten Gebieten steht noch Getreide auf dem Halm.


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Die guten Erträge können die in den vergangenen Wochen gesunkenen Preise allerdings meist nicht ausgleichen. Viele Betriebe befürchten Einbußen. Das erklärte Präsident Joachim Rukwied am Donnerstag beim Ernte-Pressegespräch des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg auf dem Betrieb von Friedrich Raith in Stuttgart-Mühlhausen.



Die diesjährige Saison ist im Getreide- und Rapsanbau durch den milden Winter, einen frühen Vegetationsbeginn, eine ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr und Frühsommer sowie schwierigen Erntebedingungen durch unbeständiges Wetter gekennzeichnet. In vielen Gebieten mussten die Landwirte den Mähdrusch immer wieder unterbrechen. Insbesondere in Spätdruschgebieten steht noch Getreide auf dem Halm.


Auf der Alb und in Oberschwaben gingen die Erntearbeiten auch bis zur Wochenmitte nicht oder nur sehr zögerlich voran. „Das unbeständige Wetter während der diesjährigen Ernte ist eine große Herausforderung für die Ackerbauern“, unterstreicht Rukwied.


Von der Aussaat bis zur Ernte – eine schwierige Saison


Entsprechend den Besonderheiten im Vegetationsverlauf und den wetterbedingten Schwierigkeiten beim Mähdrusch gibt es regionale Unterschiede im Erntefortschritt, im Ertrag und in der Qualität. Insgesamt jedoch zeichnet sich in Baden-Württemberg eine mengenmäßig gute Getreideernte mit ordentlichen Qualitäten ab. Der Bauernverband erwartet landesweit Getreideerträge von rund 5 % über dem Vorjahr und 10 % über dem langjährigen Mittel.



"Mit Blick auf die schwierige Vegetationsperiode können wir mit den Getreide- und Rapserträgen zufrieden sein", resümiert Rukwied. Auf vielen Standorten waren bereits die Aussaatbedingungen im Herbst nicht optimal. Die fehlende Frostgare spürte man bei der Bodenbearbeitung für die Sommerkulturen deutlich. Der Aufwand, ein gutes Saatbeet zu bereiten, war teilweise enorm, erläutert Rukwied. Nach der Frühjahrssaat fehlte dann vielerorts der Regen. So keimte im Norden Baden-Württembergs die Sommergerste häufig sehr schlecht. Im Sommer setzte eine weitere Trockenphase den Getreidebeständen zu. Vor diesen schwierigen Vorzeichen war so manches gute Druschergebnis umso überraschender und die ein oder andere Enttäuschung absehbar, so Rukwied.



Bei Raps erwartet der Bauernverband landesweit ebenfalls eine gute Ernte von rund 10 % über dem Vorjahr und 15 % über dem langjährigen Mittel bei insgesamt sehr guten Ölgehalten.


Niedrige Preise führen zu Einbußen


Nicht zufrieden sein können die Landwirte mit der Preisentwicklung am Getreide- und Rapsmarkt. An den Rohstoffbörsen sind in den vergangenen Wochen die Notierungen für Getreide und Raps gesunken. Die guten Erträge werden die gesunkenen Preise nicht vollständig ausgleichen können, sodass Ergebniseinbußen zu befürchten sind, erläutert Rukwied. Angesichts der weiterhin weltweit hohen Nachfrage und unterdurchschnittlicher Lagerbestände, gilt es im Getreidehandel nun bei den Verkaufsaktivitäten nicht nachzulassen und die Ernte bestmöglich zu vermarkten.


Bisherige Ernteergebnisse


Die Ernteergebnisse zeigen große Unterschiede zwischen den Regionen und Kulturarten.

  • Wintergerste: Die Anbaufläche ging im Jahr 2014 in Baden-Württemberg auf 90.000 (Vorjahr: 92.500) ha zurück. Die Erträge liegen rund 5 % über dem Vorjahr und 10 % über dem langjährigen Mittel. Die geforderten Hektoliter-Gewichte von 65 kg/hl werden überwiegend erreicht.



  • Winterweizen: Mit 226.000 (232.900) ha Fläche (inklusive Dinkel und Einkorn) bleibt Winterweizen die wichtigste Körnerfrucht. Die Erträge liegen etwa 5 % über dem Vorjahr und 10 % über dem langjährigen Mittel.



  • Sommergerste: Der Anbau blieb mit 64.000 (63.300) ha stabil. Gebietsweise keimten infolge der Frühjahrstrockenheit zunächst nur 50 % der ausgesäten Körner. Die Abreife verlief teilweise unregelmäßig. Die Erträge liegen etwa 5 % über dem Vorjahr und dem langjährigen Mittel.



  • Roggen:Die Anbaufläche liegt bei 10.000 (12.800) ha. Berichtet wird von durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Erträgen und sehr guten Qualitäten. Mutterkorn tritt kaum auf.



  • Winterraps: Die Anbaufläche ging um gut 11 % auf 53.400 (60.200) ha zurück. Die Erträge übertreffen das Vorjahresniveau um gut 10 % und das langjährige Mittel um rund 15 %. Die Ölgehalte schwanken zwischen 42 und 45 % und liegen damit ein bis zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr.


Bisherige Ernteergebnisse im ökologischen Landbau


Im Jahr 2013 wirtschafteten in Baden-Württemberg 3289 (Vorjahr: 3195) landwirtschaftliche Betriebe (ohne reine Streuobstbetriebe) in ökologischer Anbauweise. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche betrug 121.454 (Vorjahr: 116.983) ha.



Im ökologischen Landbau ist in diesem Jahr die Situation vergleichbar mit der in konventionell wirtschaftenden Betrieben. Die Erträge sind überwiegend gut bei ordentlichen Qualitäten.



Die Preisentwicklung am Markt für Öko-Getreide zeigt sich stabil. Die Preisschwankungen sind infolge der häufig direkten Vermarktung an Bäcker und andere Verarbeitungsbetriebe nicht so ausgeprägt wie im konventionellen Landbau.


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