Um ihre Marktposition zu verbessern, haben die wallonischen Milchbauern die Organisation WAllonia FArmers Board (WAFAB) gegründet. Als Präsident des Zusammenschlusses fungiert Guy Francq. Nach dessen Worten haben die Milchproduzenten in der Region kein wirkliches Gewicht mehr am Markt, da sie zu isoliert sind und über keinen Zusammenhalt verfügen.
Wie das European Milk Board (EMB) mitteilte, soll der Schulterschluss der Milchbauern dazu beitragen, die landwirtschaftliche Produktion in der überwiegend französischsprachigen Region im Süden Belgiens zu sichern. Die WAFAB wolle zum einen die Interessen der Milchbauern gegenüber den Käufern ihrer Produkte vertreten und auch als Einkäufergemeinschaft für landwirtschaftliche Betriebsmittel fungieren, um die Produktionskosten zu optimieren. Zum anderen solle der Zusammenschluss die Entwicklung von Mengen und Erzeugerpreisen auf den Agrarmärkten beobachten. Außerdem sei die Vergabe von Forschungsaufträgen geplant, etwa zu innovativen Produktionsmethoden und zur Marktentwicklung.
Der EMB-Vorsitzende Romuald Schaber gratulierte seinen belgischen Berufskollegen zur Gründung der WAFAB. Als Gruppe hätten sie bessere Möglichkeiten gegenüber anderen Marktakteuren als zuvor. Nun liege es an den Erzeugern, diese Chance zu nutzen und dem Zusammenschluss beizutreten. Schaber wies darauf hin, dass in anderen Ländern bereits ähnliche Organisationen wie das France Milk Board und die MEG Milch Board existierten, die einen Beitrag zur Stärkung der Produzenten am Markt leisteten. Außerdem sei es erfreulich, dass in Belgien eine Studie zur Berechnung der Vollkosten der Milchproduktion in die Wege geleitet worden sei.