Brasilien darf seit gut zwei Wochen Mais nach China exportieren, sofern für die jeweilige Lieferung durch ein spezielles Zertifikat phytosanitäre Unbedenklichkeit bescheinigt wird. Wie die Regierung in Peking vergangene Woche mitteilte, ist das entsprechende Abkommen am 31. März in Kraft getreten. Damit dürfte China, dessen Maisimport laut Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) 2013/14 voraussichtlich um 2 Mio t auf insgesamt 5 Mio t ansteigt, für Brasiliens Agrarexporteure weiter an Bedeutung gewinnen.
Dass die Volksrepublik schon jetzt deren wichtigster Handelspartner ist, belegen aktuelle Zahlen des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums. Während demnach der Agraraußenhandel des südamerikanischen Landes von Januar bis März gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 um 1,7 % auf 20,2 Mrd $ (14,7 Mrd Euro) sank, kletterten die Ausfuhren nach China dank eines erheblich belebten Sojageschäfts um 74 % auf 4,80 Mrd $ (3,49 Mrd Euro).
Die Lieferungen in die 28 Mitgliedsländer der EU, dem bislang wichtigsten Kunden, spülten dagegen zusammen nur 4,25 Mrd Euro in die Kassen der brasilianischen Exporteure; das war etwa ein Zehntel weniger als in den ersten drei Monaten 2013. Im Vergleich zum ersten Quartal 2013 stieg der Anteil des Chinageschäfts an den gesamten Exporterlösen Brasiliens Ressortangaben zufolge von 13,4 % auf 23,7 %, während sich dieser Wert für die EU von 23,0 % auf 21,0 % verringerte. Auf dem dritten Platz der wichtigsten Ausfuhrdestinationen folgten die USA mit 1,41 Mrd $ (1,0 Mrd Euro); das entsprach gegenüber dem ersten Quartal 2013 einem Minus von 19 % und gemessen an den brasilianischen Gesamterlösen einem Anteil von 7,0 %.
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