Die Preise für Weizen, Mais und Gerste werden sich in der Europäischen Union bis zum Jahr 2024 voraussichtlich auf ein durchschnittliches Niveau von nominal etwa 180 Euro/t einpendeln und damit über dem historischen Durchschnitt liegen. Wie aus einer aktuellen Publikation der EU-Kommission hervorgeht, dürften sich die Preise für Grobgetreide wie Mais und Gerste ausgehend von dem aktuell sehr niedrigen Niveau wahrscheinlich in den kommenden anderthalb Jahren erholen, und zwar als Folge einer voraussichtlich steigenden Nachfrage nach Futtergetreide.
Im verbleibenden Prognosezeitraum bis 2024 sollen sich die Mais- und Weizennotierungen auf ähnlicher Höhe bewegen und über denen für Gerste liegen. Das Verhältnis zwischen den Lagerendbeständen und dem Verbrauch von Getreide in der Gemeinschaft wird sich den Fachleuten zufolge ausgehend von schätzungsweise 18 % im Jahr 2014 auf 15 % im Folgejahr und anschließend auf durchgehend 14 % verringern. Diese knappere Versorgungslage begünstigt nach ihrer Einschätzung allerdings heftige Preissprünge im Fall von Produktionsrückgängen in der EU oder anderen wichtigen Erzeugungsregionen wie den Schwarzmeerländern und Südamerika.
Mit Blick auf den Außenhandel mit Getreide erwarten die Experten wegen der wahrscheinlich regen globalen Nachfrage und der projizierten stabilen Preise umfangreiche EU-Exporte. Ihnen zufolge dürften 2015 38,1 Mio t Getreide ausgeführt werden, nach 34,3 Mio t im Vorjahr. Dabei sollen sich die Weizenexporte um 1,8 Mio t auf 27,8 Mio t erhöhen. Für die Folgejahre werden die Getreideausfuhren in einer Bandbreite zwischen 35,2 Mio t und 36,0 Mio t gesehen. Davon sollen den Projektionen zufolge 24,6 Mio t bis 25,7 Mio t auf Weizen entfallen. AgE