Am deutschen Schlachtschweinemarkt lässt der Preisdruck nur langsam nach. Das Angebot schlachtreifer Tiere fällt in vielen Regionen immer noch mehr als bedarfsdeckend aus, was den Schlachtunternehmen die Möglichkeit gibt, den Einkaufspreis zu drücken. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste am Mittwoch ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,52 Euro/kg Schlachtgewicht senken.
Damit summiert sich der Preisabschlag der vergangenen vier Wochen auf 20 Cent/kg beziehungsweise 12 %. Zwar habe sich zuletzt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Schlachtschweinemarkt in einigen Regionen wieder ausgeglichener präsentiert, berichtete die VEZG. Anderenorts hätten jedoch große Stückzahlen zur Vermarktung angestanden.
Marktanalysten wiesen zudem darauf hin, dass aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei Vogler Fleisch spürbar weniger Schweine in dem Unternehmen geschlachtet würden. Aufgrund der Bedeutung dieses Unternehmens erhöhe sich das Angebot bei den umliegenden Schlachthöfen. Zudem seien die Probleme am Fleischmarkt noch nicht vorüber; die Verkäufer litten unter der zurzeit schwachen Nachfrage und fehlenden Margen, vor allem bei Edelteilen wie den Lachsen.
In anderen EU-Staaten dürften die Schlachtschweinenotierungen nach dem schwachen Signal aus Deutschland im weiteren Wochenverlauf ebenfalls nachgeben. Die Angebotsmengen nehmen saisonal ebenso zu wie die Schlachtgewichte. Größere Überhänge werden - mit feiertagsbedingter Ausnahme von Spanien - aus dem EU-Ausland zwar nicht gemeldet, doch wird man aus Wettbewerbsgründen auf den deutschen Notierungsrückgang reagieren müssen. Abschläge im Bereich von 3 Cent sind in Frankreich, Spanien, Belgien und den Niederlanden zu erwarten. AgE