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Günstige Perspektiven für Brasiliens Fleischbranche

Der brasilianische Vieh- und Fleischsektor wird im kommenden Jahr seine Wachstumsdynamik beschleunigen können und schickt sich an, am Weltmarkt weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Diese optimistische Einschätzung vertritt der Agrarexperte des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), Robert Hoff.

Lesezeit: 4 Minuten

Der brasilianische Vieh- und Fleischsektor wird im kommenden Jahr seine Wachstumsdynamik beschleunigen können und schickt sich an, am Weltmarkt weitere Marktanteile hinzuzugewinnen. Diese optimistische Einschätzung vertritt der Agrarexperte des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), Robert Hoff, in einer Sektoranalyse für die US-Botschaft in Brasília.


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Demnach sollen sowohl die Erzeugung, als auch der heimische Verbrauch und die Fleischexporte zunehmen, wobei dem Geflügel- und Rindfleischmarkt die höchsten Steigerungsraten zugetraut werden. Der Rinderbestand ist dem Bericht zufolge in diesem Jahr auf mehr als 203 Millionen Tiere angewachsen und soll bis 2014 um weitere 2,6 % auf 208,6 Millionen Rinder zunehmen. Begleitet werde der Bestandsaufbau durch Investitionen in eine höhere Produktivität.


Schwacher Real begünstigt Rindfleischexporte


Dem USDA zufolge wird sich der Rindfleischverbrauch in diesem Jahr mit knapp 8 Mio t um 1,5 % über dem Niveau von 2012 bewegen; für 2014 rechnet man nochmals mit einem Zuwachs von 1,5 % auf dann fast 8,1 Mio t. Für den Rindfleischexport dürften damit ausreichend Mengen zur Verfügung stehen, die nach Ansicht der Experten auch gefragt sein werden. Dies machte sich bereits im laufenden Jahr bemerkbar; im Juli konnte der Exportverband Abiec die höchste monatliche Ausfuhrmenge seit September 2008 melden. Für das Gesamtjahr 2013 ging das US-Ministerium zuletzt von einem Anstieg um 5 % auf 1,6 Mio t aus; Abiec zufolge wurde in den ersten sieben Monaten jedoch bereits ein Fünftel mehr Ware ins Ausland verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die flotte Ausfuhr dürfte sich 2014 laut US-Analyse mit einer weiteren Steigerung um 100 000 t oder gut 6 % auf dann 1,7 Mio t fortsetzen. Eine wichtige Trumpfkarte für die brasilianischen Exporteure dürfte dabei die abgewertete Landeswährung Real sein, die wettbewerbsfähige Angebotspreise am globalen Markt ermöglichen sollte.


Mehr Rindfleisch für die EU


Neben höheren Absatzmengen bei den Hauptkunden Russland und Hongkong setzt Brasilien auch wieder stärker auf die Belieferung des EU-Marktes, wohin von Januar bis Juni 2013 mit gut 55 000 t rund 15 % mehr Ware als im Vorjahreszeitraum verschifft wurde. Die Zulassung der für den EU-Export zertifizierten Rinderhalter schreite voran und werde durch die Neuorganisation des dafür notwendigen Rückverfolgbarkeitsprogrammes erleichtert, berichtet der US-Analyst. Ihm zufolge könnte die Liste der exportfähigen Rinderhalter auf 1 900 Betriebe anwachsen, was auch nötig sei, wenn die Rindfleischexporteure die Belieferung der ihnen zugestanden Hilton-Quote voll ausnützen wollten.


Wichtiges Ziel für die brasilianischen Lieferanten sei zudem die Wiedereröffnung der Märkte in Saudi-Arabien und China, die nach einem BSE-Fall im vergangenen Jahr Einfuhrsperren verhängt hatten. Zudem wird die strikte Einhaltung des im November 2012 beschlossenen Verwendungsverbots des Wachstumsförderers Ractopamin bei den Produzenten als unabdingbar betrachtet, um den Marktzugang in Russland, Chile, Iran, Ägypten und anderen Ländern nicht zu verlieren.


Erst 2014 steigende Schweinefleischexporte


Im Vergleich zu den anderen beiden Fleischbranchen dürfte das Wachstumstempo am brasilianischen Schweinemarkt gebremster ausfallen. Nach Angaben des USDA nimmt der Schweinebestand 2013 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 0,6 % auf knapp 38,6 Millionen Tiere nur moderat zu; auch 2014 soll es nur eine leichte Bestandsaufstockung um 0,2 % geben. Die Produzenten dürften jedoch von den fallenden Futterpreisen profitieren und auch für den Export werden nach einem schwachen Jahr 2013 bald wieder steigende Zahlen erwartet. Die Schweinefleischausfuhren wird sich nach Einschätzung der US-Marktanalysten im laufenden Jahr auf 3,37 Mio t belaufen und damit um 1,2 % größer als 2012 ausfallen.


Für 2014 wird mit einem Produktionsplus von 1,9 % auf 3,44 Mio t gerechnet. Im laufenden Jahr gerieten unerwartet die Schweinefleischexporte ins Stocken; nach Angaben des Exportverbandes Abipecs war es von Januar bis Juli mit 291 000 t rund 7 % weniger Ware. Negativ machte sich vor allem die zwischenzeitliche Einfuhrsperre des Hauptkunden Ukraine bemerkbar, die mittlerweile aber wieder aufgehoben ist. Im Russlandexport konnte dagegen ein Zuwachs um 22 % auf 82 500 t verbucht werden, da nach der Sperrung von konkurrierenden Lieferanten aus den USA und der EU die russischen Importeure zumindest in Teilbereichen auf brasilianische Herkünfte auswichen. Die US-Prognose geht davon aus, dass sich die brasilianischen Schweinefleischausfuhren 2013 auf 620 000 t belaufen und damit um gut 6 % kleiner als 2012 ausfallen würden. Für das kommende Jahr wird jedoch wieder ein Anstieg um mehr als 3 % auf 640 000 t erwartet, vor allem weil sich die Lieferungen in die Ukraine normalisieren dürften. Größter Abnehmer wird Russland bleiben, das etwa 30 % der brasilianischen Ausfuhren kauft. Große Hoffnungen setzt man auf die seit August 2013 mögliche Belieferung des japanischen Marktes, wo zukünftig größere Mengen zu lukrativen Preisen abgesetzt werden sollen. Gleiches will man im kommenden Jahr nach erfolgreichem Abschluss der Handelsgespräche in Südkorea und Südafrika erreichen. AgE

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