Der Internationale Getreiderat (IGC) rechnet für das kommende Wirtschaftsjahr mit einer ertrags- und flächenbedingten Steigerung der globalen Weizenerzeugung. Hinsichtlich des Anbaus gehen die Londoner Marktexperten in ihrem vergangene Woche veröffentlichten Bericht von einer Ausweitung der Weizenfläche um weltweit insgesamt 1,7 % auf 222,1 Mio ha zur Ernte 2013/14 aus.
Mehr Weizen ausgesät wurde unter anderem in der Europäischen Union, für die der Getreiderat einschließlich Kroatien von einem Zuwachs um 3 % auf insgesamt 26,2 Mio ha ausgeht. Vor allem in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien sollen die Landwirte mehr Felder mit dem wichtige Nahrungsgetreide bestellt haben. Einen Flächenzuwachs von jeweils etwa 16 % erwarten die Experten für die Ukraine und Südamerika. Dagegen wird für die USA ein Rückgang um gut 4 % erwartet; der IGC begründet dies mit Umwidmungen von Winterweizenflächen infolge von Trockenheitsschäden. Unter der Annahme, dass keine unerwarteten Wetterextreme auftreten, veranschlagt der Getreiderat die globale Weizenproduktion 2013/14 in seiner ersten, sehr frühen Prognose auf 682 Mio t; das wären 26 Mio t oder 4 % mehr als in der laufenden Kampagne, für die die Schätzung bei 656 Mio t belassen wurde.
In der Saison 2008/09 war mit 685 Mio t das bislang größte Weizenaufkommen eingebracht worden. Angesichts der relativ schlechten Ernte 2012/13 werden Erzeuger und Handel voraussichtlich mit eher geringen Beständen in die neue Saison gehen: Der IGC rechnet für die kommende Vermarktungskampagne mit einem globalen Anfangsbestand von 176 Mio t Weizen. Sollte sich die Prognose zur Produktion erfüllen, stünden 2013/14 weltweit insgesamt 858 Mio t Weizen zur Verfügung; das wären lediglich 5 Mio t oder 0,6 % mehr als in der laufenden Saison. AgE/br