Schweinehalter haben die Nase gestrichen voll: Trotz Rekordschweinepreise in den USA und hohen Notierungen in Frankreich und Spanien kommen die Preise in Deutschland nicht in Schwung, beklagt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Als Schuldige hat die ISN die großen Schlachtunternehmen ausgemacht. Mit ihren Hauspreisen würden sie die Notierung gezielt unterlaufen. Die ISN ruft auf ihrer Internetseite deshalb dazu auf, Hauspreissünder zu melden.
Aktuell würden die großen Schlachter gezielt die kurzen Schlachtwochen ausnutzen, um den Preis zu drücken und sich die lukrativen Ostergeschäfte zu vergolden, so der Vorwurf. Zwar sei die ISN auch der Meinung, dass Angebot und Nachfrage den Preis am besten regeln. Wenn jedoch die Spielregeln, insbesondere vom ungleichen Marktpartner, immer wieder verletzt würden, hätten die Schweinehalter keine Chance auf ein ausreichend großes Stück vom Kuchen.
Mittelstand als verlässlicher Marktpartner
Die ISN weißt darauf hin, dass insbesondere aus dem Mittelstand in den vergangenen Tagen kaum Klagen über zu hohe Schweinepreise kamen und auch keine Hauspreise gezahlt wurden. Auch die Westfleisch hat sich bislang nicht beteiligt. Landwirte sollten dieses mit ihrem Vermarktungsverhalten honorieren. Diesen Schlachtunternehmen den Vorzug auch in anderen Wochen im Jahr zu geben hilft, den Wettbewerb in Deutschland zu erhalten. Hauspreissünder sollten nach Möglichkeit konsequent umfahren werden, Viehhandelsunternehmen und Erzeugergemeinschaften sollten so viele Partien wie möglich umlenken!
Hauspreissünder melden!
ISN:
„...Hat ihr Vermarktungspartner auch die Preisempfehlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) unterlaufen? Dann werden Sie aktiv: Sowohl Landwirte als auch Viehhandelsunternehmen und Erzeugergemeinschaften sind aufgerufen, uns die Hauspreissünder per Mail oder per Faxformular zu melden!
Helfen Sie uns, den Wettbewerb ums Schwein wieder anzufachen. Schlachtunternehmen müssen wieder merken, dass ihr Verhalten Auswirkungen auf die Liefermengen hat!...“