Die Getreideausfuhren der Ukraine könnten 2016/17 so umfangreich ausfallen wie noch nie. Das Kiewer Landwirtschaftsministerium rechnet für die laufende Vermarktungssaison mit Exporten von 42,3 Mio t Getreide, nach 38,5 Mio t im Vorjahr. Auf der Konferenz „Getreideexporte der Ukraine“ im Oktober in Odessa bezifferte die Leiterin der Ministeriumsabteilung „Strategie und ökonomische Entwicklung“, Marina Tarasowa, die zu erwartenden Weizenausfuhren auf 16,5 Mio t; das wären allerdings 400 000 t weniger als im Vorjahr. Auf Backweizen sollen in der laufenden Saison 10,1 Mio t entfallen. Bei Mais und Gerste geht Tarasowa nun von Exporten in Höhe von 17,2 Mio t bzw. 8,6 Mio t aus. Bis zum Konferenztag summierten sich die ukrainischen Getreideausfuhren bereits auf 11,8 Mio t; davon entfielen 7,5 Mio t auf Weizen, auf Gerste 3,3 Mio t und auf Mais 894 000 t.
Indes seien die ukrainischen Weizenlieferungen nach Ägypten, dem wichtigsten Auslandskunden bei dieser Getreideart, zuletzt deutlich rückläufig gewesen, erklärte der Analyst der Informationsagentur APK-Inform, Andrei Kupchenko. So seien 2015/16 nur noch 2,7 Mio t Weizen in das nordafrikanische Land gegangen, verglichen mit 9,3 Mio t im Vorjahr. Als Ursache für diesen Rückgang nannte Kupchenko die ständig wechselnden Qualitätsanforderungen der Ägypter. Als chancenreich sieht der Analyst den asiatischen Markt. Im Wirtschaftsjahr 2015/16 seien bereits rund 38 % der ukrainischen Weizenexporte auf Thailand, Indonesien, Bangladesch und Südkorea entfallen. AgE
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