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Nordzucker: Magere Geschäfte, Kartellstreit und Afrika-Pläne

Der Vorstandsvorsitzende der Nordzucker AG, Hartwig Fuchs, hat trotz der aktuell schwierigen Situation den Blick bereits fest auf bessere Zeiten gerichtet. Zwar habe sein Unternehmen im vergangenen Wirtschaftsjahr nur ein knappes Plus erwirtschaftet und könne nur eine „sehr magere“ Dividende zahlen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Vorstandsvorsitzende der Nordzucker AG, Hartwig Fuchs, hat trotz der aktuell schwierigen Situation den Blick bereits fest auf bessere Zeiten gerichtet. Zwar habe sein Unternehmen im vergangenen Wirtschaftsjahr nur ein knappes Plus erwirtschaftet und könne nur eine „sehr magere“  Dividende zahlen. Für 2015/16 rechne man gar mit roten Zahlen. Das sei aber „nicht verwunderlich“, sagte Fuchs vergangene Woche vor Journalisten.


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Weltweite Zuckerüberschüsse und die „Granatenernte in Europa“ hätten zu den aktuell ernüchternden Preisen beigetragen, die sich bereits der 400-Euro-Marke für eine Tonne Weißzucker annähern. Fuchs sieht das nicht nur pessimistisch: Die niedrigen Preise würden zu einer schnelleren Marktbereinigung unter den europäischen Zuckerunternehmen führen, sodass Nordzucker nach dem Ende der Rübenquote in einer „aussortierten Zuckerwirtschaft“ noch besser dastehen werde.


Auch intern will sich Nordzucker in der Niedrigpreisphase kurz vor dem Quotenende 2017 neu aufstellen: Das Unternehmen arbeitet daran, den Rübenanbau verstärkt auf werksnahe Flächen zu verlagern. Dazu stehe es in Diskussionen mit den Rübenbauern, wie eine Übertragung von Lieferrechten gestaltet werden könne.


Fuchs will dabei „großes Verständnis von Seiten der Landwirte“ festgestellt haben. Quasi im Gegenzug könnte er den Rübenbauern bei der Vertragsgestaltung nach Quotenende entgegenkommen: In Punkto Vertragslaufzeit und Preismodellen (Festpreis oder Mindestpreis mit Gewinnbeteiligung) möchte Nordzucker ab 2017 alle Wünsche erfüllen. Für konkrete Angebote an die Landwirte sei es aber freilich noch zu früh.


Kampf um Rüben steht bevor


Das Unternehmen wäre gut beraten, sich die Landwirte nicht zu vergraulen: Wenn die europäischen Zuckerunternehmen nach Quotenende Ihre Produktion ausweiten wollen, wird ein offener Kampf um den Rohstoff Zuckerrübe ausbrechen. „Das wird künftig mal haarig werden“, prophezeit Fuchs.


Haarig könnte Beobachtern zufolge auch die Klagen der Süßwarenwirtschaft wegen des Kartells der deutschen Zuckerwirtschaft werden. Nordzucker hatte hier bereits 8 Mio. Euro Strafe an das Bundeskartellamt gezahlt, muss sich nun aber auf möglicherweise happige Schadenersatzklagen der Zuckerverarbeiter einstellen. Fuchs will solche Klagen „nicht ausschließen“. Er habe aber „allergrößte Zweifel“, ob die Zuckerverarbeiter tatsächlich nachweisen können, dass ihnen ein Schaden entstanden ist. Nordzucker hat dennoch bereits Rückstellungen für Rechtsberatungen gebildet.


Unterdessen sucht Fuchs eifrig weiter nach internationalen Expansionsmöglichkeiten. Das Ende des berüchtigten Projektes in Sambia bedeute keinesfalls, dass Nordzucker seine Bemühungen auf Eis lege,  in Afrika oder Asien tätig zu werden. Am Bau der Rohrzuckerfabrik in Sambia sei man nur wegen veränderter lokaler Gegebenheiten gescheitert – „fünf Minuten vor Abschluss“. Dynamisches Wachstum auf dem Zuckermarkt gebe es nun mal nur noch außerhalb Europas. Außerdem helfe man durch solche Projekte ärmeren Ländern wirtschaftlich auf die Beine, argumentiert Fuchs.


Alle Karten auf den Tisch legen will das Unternehmen auf seiner Bilanzpresskonferenz am 2. Juni.

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