Die staatliche Unterstützung der Landwirtschaft in OECD-Staaten ist im letzten Jahr leicht zurückgegangen. Die Hälfte der Stützungsmaßnahmen stuft die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) jedoch immer noch als markt- bzw. handelsverzerrend ein.
Durchschnittlich machen staatliche Hilfsgelder 18 Prozent der Bruttoeinkünfte von Landwirtschaftsbetrieben aus, berichtet der landwirtschaftliche Informationsdienst (lid). Vor 20 Jahren waren es noch 30 Prozent. Die Aufwendungen betragen insgesamt 194 Milliarden Euro, wovon die OECD die Hälfte als marktverzerrend beurteilt. Die Marktpreisstützung habe zwar angesichts der hohen Preise für Agrarrohstoffe abgenommen und auch die Koppelung der Stützungsmaßnahmen an Produktionsentscheidungen wie Anbaufläche oder Viehbestand habe nachgelassen. Jedoch sei dieser Umbau je nach OECD-Land sehr unterschiedlich weit fortgeschritten.
Die OECD fordert deshalb, die Kopplung zwischen staatlicher Unterstützung und landwirtschaftlicher Produktion aufzuheben und sich vermehrt auf Produktivität und Nachhaltigkeit zu fokussieren. Laut OECD-Generalsekretär José Ángel Gurría haben hohe Preise und Einkommen im Landwirtschaftssektor die Voraussetzungen für die Reform der Agrarpolitiken geschaffen, die im großen Umfang aber erst noch anstehen. Außerdem sei die Verbesserung der Umweltergebnisse weiterhin eine große Herausforderung für die Staaten.