Die Kassapreise für Pflanzenöle wurden im Zuge der Rallye für Palm- und Sojaöl kräftig angehoben, Rapsöl erreicht mit 830 EUR/t ein 3-Jahreshoch und ist teurer als Sonnenblumenöl. Vor allem Rapsöl verteuerte sich kräftig, denn hier schlagen zusätzlich die steigenden Rohstoffpreise und der exportfördernde, schwache Euro zu Buche. Auch die aufgrund des Schneefalls in Kanada nicht mehr ganz so optimalen Erntebedingungen für Raps stützen die Rohstoffpreise.
Zudem fragt die europäische Biodieselindustrie verstärkt Rapsöl nach, um die nach der Biodieselkraftstoffnorm geforderte Winterqualität erfüllen zu können. Am europäischen Pflanzenölmarkt in Rotterdam kostet Rapsöl mehr als Sonnenblumenöl und spiegelt damit die gegensätzliche Versorgungslage deutlich wider. Derzeit werden für Rapsöl sogar Prämien auf den Kontrakt in Holland gezahlt.
In Deutschland verschärft zusätzlich die Niedrigwasserproblematik auf den Binnenwasserwegen die Situation. Rohstoff kann auf der einen Seite nicht angeliefert werden, auf der anderen Seite kann Pflanzenöl nicht abgerufen werden. Auslöser für die Rallye am Terminmarkt waren nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH die reduzierten Angebotsprognosen für Palmöl sowie die geringeren Sojaölvorräte in den USA.