Der Rinderexport der australischen Farmer boomt. Nach Angaben der Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) wurden von Juli 2013 bis Juni 2014 insgesamt 1,13 Millionen Tiere exportiert; das waren rund 500 000 Stück oder 80 % mehr als im vergleichsweise schwachen Vorjahr. Auslöser des starken Ausfuhranstiegs war der höhere Bedarf des wichtigsten Abnehmers Indonesien. Die dortige Regierung hatte Ende 2013 entschieden, den steigenden Rindfleischpreisen im eigenen Land durch vermehrte Importe von Rindern und Rindfleisch Einhalt zu gebieten. Das Handelsministerium in Jakarta erhöhte daraufhin die Ausgabe von Importlizenzen, wovon fast ausschließlich Australien profitiere, da ansonsten nur neuseeländische Anbieter den indonesischen Markt mit Lebendrindern beschicken dürfen.

 

„Down Under“ verschiffte 2013/14 insgesamt 625 000 Rinder nach Indonesien, das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr und mehr als die Hälfte aller lebend ausgeführten Rinder. Sehr dynamisch entwickelte sich aber auch der Handel mit Vietnam. Das Land wurde mit einer Abnahmemenge von 131 400 Tieren zum zweitwichtigsten Abnehmer; ein Jahr zuvor wurden dorthin nur knapp 16 000 Rinder verkauft. Um jeweils rund 60 % stiegen die Absatzmengen in Israel und China, wohin 108 050 beziehungsweise 94 200 Tiere geliefert wurden. Die Philippinen, Ägypten und Pakistan gehörten zu den wenigen Ländern, die im Vergleich zu 2012/13 weniger Rinder in Australien bestellten. Wird ausschließlich die Ausfuhr von Milchkühen betrachtet, dann war China mit fast 79 000 Tieren und einem Marktanteil von 85 % wichtigster Kunde. Im Vorjahresvergleich orderte die Volksrepublik rund ein Drittel mehr Milchkühe bei den australischen Anbietern.