In Russlandist der Konsum von Fleischim vergangenen Jahr weiter gestiegen. Das geht aus einer Analyse des Moskauer Forschungsinstituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) hervor, nach dessen Schätzungen 2012 pro Einwohner im Schnitt 16,2 kg Rindfleisch, 23,5 kg Schweinefleisch und 30,8 kg Geflügelfleisch vermarktet wurden.



Auf die höhere Nachfrage reagieren Erzeuger mit einer Steigerung der Produktion. Die Geflügelfleischerzeugung stieg im vergangenen Jahr um fast 15 % auf 3,51 Mio. t. Gleichzeitig sollen die russischen Geflügelfleischimporte um gut 66.000 t oder 15,3 % auf knapp 0,5 Mio. t zugenommen haben.

 

Der Schweinefleischverbrauch legte 2012 in Russland laut der Schätzung des IKAR um 5 % auf rund 3,4 Mio. t zu. Die Inlandsproduktion wuchs um 4,5 % auf etwa 2,6 Mio. t, die Importe ohne Innereien und Speck um 6,7 % auf rund 750.000 t. Die höhere Einfuhrmenge ist den IKAR-Experten zufolge unter anderem auf den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) zurückzuführen, in dessen Zuge die Einfuhrzölle für Schweinefleisch gesenkt wurden.



Der russische Rindfleischmarkt verzeichnete 2012 ebenfalls eine höhere Eigenproduktion und umfangreichere Importe als im Jahr zuvor. Erstmals seit fünf Jahren entwickelte sich die Rindfleischnachfrage wieder positiv; sie dürfte um die 2,3 Mio. t erreicht haben.

Ausblick

Die Preise für Geflügelfleisch sind seit Oktober stark gesunken. Die russischen Geflügelproduzenten begännen das Jahr 2013 unter ungünstigen Umständen, da relativ niedrigen Erzeugerpreisen dürrebedingt hohe Futtermittelkosten gegenüberstünden.

Zuversichtlicher sind die Moskauer Analysten für die Schweinemast gestimmt. Das IKAR rechnet mit einer Stabilisierung der Schweinefleischpreise im ersten Quartal 2013 auf höherem Niveau, da die Einfuhren im Laufe dieses Jahres gleichmäßiger verteilt sein dürften. Dem Forschungsinstitut zufolge wird sich die russische Schweinehaltung auch unter den WTO-Rahmenbedingungen mittelfristig als wettbewerbsfähig erweisen.

Die Rindfleischerzeugungdürfte 2013 nach seiner Einschätzung ebenfalls noch unter Schwierigkeiten bei der Futterversorgung leiden. Andererseits stehe die Umsetzung größerer Investitionsprojekte im Bereich der Fleischrindhaltung an. Probleme mit der Futtermittelversorgung hätten nach wie vor auch die russischen Milchviehhalter.