Die lebhafte Nachfrage aus dem Ausland und eine kleinere Erzeugung haben die Inlandspreise für Sojabohnen in Brasilien in den vergangenen Wochen in die Höhe getrieben. Hauptgrund ist der gegenüber dem US-Dollar schwach tendierende Real. Importe aus Brasilien in die EU kosteten zu Beginn der 25. Kalenderwoche umgerechnet rund 430 Euro je Tonne, und damit gut ein Zehntel mehr als im Vormonat.
Angeheizt wurde die Nachfrage nach Sojabohnen aus Brasilien unter anderem durch ein kleineres Angebot aus Argentinien. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat Brasilien nach Schätzung privater Analysten schon fast 31 Millionen Tonnen Soja exportiert, das sind 37 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil davon waren früh in der Saison vereinbarte Lieferungen, als sich die Erzeuger mit den damals vergleichsweise hohen Preisen absichern wollten.
Nachdem die Ernte nun deutlich kleiner ausfiel als zu Saisonbeginn vermutet und die Inlandspreise fest tendieren, ist das Angebot aus Erzeugerhand auch wieder deutlich gestiegen. Hauptimporteur ist nach wie vor China. Aufgrund des regen Exporttempos und im Hinblick auf möglich witterungsbedingte Ernteeinbußen in den USA, könnte sich der Preisspielraum für südamerikanische Sojabohnen in nächster Zeit weiter nach oben öffnen. AMI