Bittere Nachrichten von der Südzucker AG: Die Ertragsaussichten des Unternehmens haben sich mit Blick auf das seit Anfang März laufende Geschäftsjahr 2014/15 spürbar eingetrübt. Wie der Konzern vergangene Woche in Mannheim mitteilte, hat sich die im November und Dezember 2013 sowie Februar 2014 in Ad-hoc-Mitteilungen publizierte Erwartung einer zunehmenden Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes in den europäischen Zucker- und Bioethanolmärkten bestätigt und weiter verstärkt. Südzucker rechnet deshalb jetzt für das Firmenjahr 2014/15 mit einem Rückgang des Konzernumsatzes um etwa 10 % auf rund 7,0 Mrd Euro und einer Verschlechterung des operativen Konzernergebnisses um 70 % auf etwa 200 Mio Euro.

 

Schon für das bis Ende Mai dauernde erste Geschäftsjahresquartal erwartet die AG deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Zahlen. Der Ergebnisrückgang für 2014/15 werde maßgeblich aus den Segmenten Zucker und CropEnergies resultieren, erklärte der Konzern. Dabei geht das Unternehmen nicht von zusätzlichen Marktmaßnahmen der EU aus. Die Bioethanol-Tochter CropEnergies meldete für das zeitlich gleichlaufende Geschäftsjahr die Prognose, dass sich ihr operatives Ergebnis, das 2013/14 um 60 % auf 34,5 Mio Euro zurückging, auf minus 30 Mio Euro bis plus 20 Mio Euro verschlechtert. Nach der Veröffentlichung dieser Prognosen verlor die Südzucker-Aktie mehr als ein Fünftel an Wert.

 

Die Südzucker AG erwirtschaftete im Ende Februar abgeschlossenen Geschäftsjahr 2013/14 einen Gesamtumsatz von etwa 7,74 Mrd Euro; das waren 1,8 % weniger als im Vorjahr. Das operative Konzernergebnis ging „erwartungsgemäß“ nach einem „außergewöhnlich guten Vorjahr“ um 32 % auf 658 Mio Euro zurück. Rückgängen in den Segmenten Zucker, Spezialitäten und CropEnergies habe ein Anstieg des operativen Ergebnisses im Segment Frucht gegenübergestanden, so der Konzern. Dessen Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) verringerte sich gegenüber 2012/13 deutlich, und zwar um 43 % auf 542 Mio Euro. Darin enthalten war ein negatives Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen in Höhe von 116 Mio Euro, welches dem Unternehmen zufolge maßgeblich durch den Aufwand aus der Bußgeldzahlung im Rahmen des deutschen Kartellverfahrens und der Forderung auf Rückerstattung der zu viel entrichteten Produktionsabgaben in den Zuckerwirtschaftsjahren 2001/02 bis 2005/06 beeinflusst wurde. Aufgrund der schwierigeren Marktbedingungen und der Abschaffung der EU-Zuckerquote ab dem 1. Oktober 2017 führt die Südzucker AG derzeit eine Überprüfung der Kostenstrukturen insbesondere im Segment Zucker durch.