Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

USDA erwartet wachsenden Welthandel mit Sojabohnen

Das internationale Handelsvolumen von Sojabohnen wird 2015/16 voraussichtlich noch größer ausfallen als bislang angenommen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hob in seinem November-Bericht die Prognose für die globalen Sojabohnenimporte um 1,8 Mio t auf die Rekordmenge von 125,7 Mio t an;

Lesezeit: 5 Minuten

Das internationale Handelsvolumen von Sojabohnen wird im laufenden Vermarktungsjahr 2015/16 voraussichtlich noch größer ausfallen als bislang angenommen. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hob in seinem November-Bericht die Prognose für die globalen Sojabohnenimporte um 1,8 Mio t auf die Rekordmenge von 125,7 Mio t an; das wären schätzungsweise 3,6 Mio t oder 2,9 % mehr als in der Ende September abgeschlossenen Kampagne 2014/15. Gleichzeitig werden sich die weltweiten Exporte nach Einschätzung der Fachleute von 126,6 Mio t auf 129,1 Mio t erhöhen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Vor allem für China rechnet das USDA mit einer noch stärkeren Nachfrage am Weltmarkt; diese soll um 2,2 Mio t oder 2,7 % auf 80,5 Mio t wachsen. Die Experten begründen die Aufwärtskorrektur gegenüber dem Vormonat um 1,5 Mio t mit dem voraussichtlich weiterhin hohen Bedarf Chinas an Proteinfuttermitteln.


Zudem veranschlagt das US-Ministerium die Sojabohneneinfuhren der EU-28 mit 13,7 Mio t um 100 000 t höher als 2014/15. Damit wird die Gemeinschaft laut USDA ihre wahrscheinlich niedrigere Sonnenblumenernte ausgleichen, die im Vergleich zu 2014 um 200 000 t auf schätzungsweise 3,0 Mio t gesunken sein soll.


Indes werden von der steigenden Bohnennachfrage Chinas dem Bericht zufolge vor allem die Exporteure in Brasilien profitieren: Während die US-Ausfuhren 2015/16 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Mio t auf 46,7 Mio t sinken sollen, wird für Argentinien ein Plus von 0,2 Mio t auf 10,8 Mio t erwartet. Brasilien wird den Sojabohnenexport laut USDA wahrscheinlich um 5,9 Mio t auf 57,0 Mio t steigern, unter anderem gestützt durch die Abwertung der Landeswährung Real.


Rekordertrag für die USA erwartet


Derweil rechnet das USDA für 2015/16 nach wie vor mit einer globalen Spitzenernte an Sojabohnen, wobei die Prognose im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Mio t auf jetzt 321,0 Mio t angehoben wurde. Damit würde der Vorjahresrekord um 2,3 Mio t oder 0,7 % übertroffen. Vor allem für die Ernte im eigenen Land ist das Ministerium optimistischer: Die Experten erhöhten ihre Schätzung um 2,5 Mio t auf 108,4 Mio t; das wären 1,5 Mio t mehr Sojabohnen als im Vorjahr, als die bislang größte Menge aller Zeiten eingebracht wurde. Die Experten rechnen dabei aktuell mit einem Spitzenertrag von durchschnittlich 32,5 dt/ha. Laut Ministerium ist die US-Ernte fast beendet: Am 8. November waren 95 % des Bohnenareals geräumt; das waren 2 Prozentpunkte mehr als im Mittel der vergangenen fünf Jahre.


Aussaat in Südamerika im Gang


Derweil ist in Brasilien und Argentinien noch die Aussaat im Gange. Für diese beiden Länder ließen die Washingtoner Experten ihre Ernteprognosen im Vergleich zum Oktober unverändert bei insgesamt 157,0 Mio t. Davon sollen eine Rekordmenge von 100,0 Mio t auf Brasilien und 57,0 Mio t auf Argentinien entfallen, nach schätzungsweise 96,2 Mio t beziehungsweise 60,80 Mio t im Wirtschaftsjahr 2014/15. Derweil gab sich die dem Agrarressort in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab mit Blick auf die landeseigene Ernte noch optimistischer als das USDA. Sie sagte am Dienstag vergangener Woche (10.11.) ein Aufkommen zwischen 101,2 Mio t und 102,8 Mio t beziehungsweise von 102,0 Mio t im Mittel voraus.


Die Ernte 2014/15 schätzt Conab nun auf 96,2 Mio t. Die Getreidebörse in Buenos Aires veröffentlichte bislang noch keine Ernteprognose für 2016; mit Blick auf die Aussaat ging sie aber in der ersten Novemberwoche davon aus, dass die argentinischen Bauern den Sojaanbau im Vergleich zu 2014/15 um gut 0,2 Mio ha auf 19,8 Mio ha einschränken werden.


Chinesische Ölmühlen verarbeiten wahrscheinlich mehr


Wie aus dem USDA-Bericht außerdem hervorgeht, ist 2015/16 mit einer globalen Sojabohnennachfrage von 312,3 Mio t zu rechnen. Davon werden den Washingtoner Experten zufolge voraussichtlich 273,4 Mio t Bohnen verarbeitet - so viel wie noch nie. Vor allem der Bedarf der chinesischen Ölmühlen soll sich erhöhen, und zwar im Vergleich zu 2014/15 um 5,8 Mio t auf die Rekordmenge von 80,3 Mio t. Für Argentinien und die EU erwartet das USDA einen Zuwachs der jeweiligen Verarbeitungsmenge um 1,8 Mio t auf 42,0 Mio t beziehungsweise 0,7 Mio t auf 14,8 Mio t.


Global ergäbe sich nach den Vorhersagen des US-Landwirtschaftsministeriums ein Produktionsüberschuss von 8,7 Mio t, der damit etwa halb so umfangreich ausfiele wie im Vorjahr. Unter dem Strich wird demnach aber mit einem weiteren Anstieg der globalen Endbestände 2015/16 gerechnet, und zwar um 5,3 Mio t oder 6,8 % auf 82,9 Mio t. Daraus leitet sich für den globalen Sojabohnenmarkt eine weiterhin sehr reichliche Versorgungssituation ab, denn aus den aktuell prognostizierten globalen Lagerendbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch von 312,3 Mio t etwa 97 Tage lang gedeckt werden; im Vorjahr waren es zwei Tage weniger.


Dabei stellt sich die Versorgungslage 2015/16 in den Vereinigten Staaten aufgrund der höheren Ernteschätzung noch üppiger dar als bislang angenommen. Die für die USA erwarteten Endbestände von 12,6 Mio t würden etwa 45 Tage ausreichen, um dort den Inlandsverbrauch und den Bedarf für den Export zu decken; das wären im Vergleich zu den Prognosen im Septemberbericht drei Tage und im Vorjahresvergleich sogar 27 Tage mehr.


Preisprognose pessimistischer




Zu der großzügigen Versorgungssituation passt die Senkung der Prognose für den durchschnittlichen Sojaerzeugerpreis in den USA, den die Washingtoner Marktexperten für den Zeitraum September 2015 bis August 2016 nun zwischen 8,15 $/bu (278 Euro/t) und 9,65 $/bu (329 Euro/t) sehen, nach zuvor noch 8,40 $/bu (287 Euro/t) bis 9,90 $/bu (338 Euro/t). Ihre Schätzung für 2014/15 beläuft sich auf 10,10 $/bu (345 Euro/t). Nach der Veröffentlichung des USDA-Berichts am vergangenen Dienstag (10.11.) entwickelten sich die Futureskurse an der Warenterminbörse in Chicago schwächer.


Der Kontrakt mit Fälligkeit im Januar 2016 gab zunächst auf 8,50 $/bu (290 Euro/t) nach; das war der niedrigste Wert des Januartermins seit März 2009. Bis zum Mittwoch gegen 8.55 Uhr Ortszeit konnte der Kontrakt zwar auf 8,58 $/bu (293 Euro/t) zulegen, was im Vergleich zum Eröffnungskurs vom Dienstag aber noch eine Verbilligung um 0,9 % bedeutete. Gleichzeitig verloren die Futures auf Bohnen zur Lieferung im Mai kommenden Jahres 1,3 % an Wert und landeten bei 8,60 $/bu (293 Euro/t). Auch dieser Termin markierte zwischenzeitlich ein neues Mehrjahrestief. AgE

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.