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Erste EU-Eier in die USA

Die Vogelgrippe-Auswirkungen in den USA zeigen auch am EU-Markt Wirkung. Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2015 seien die Preise für Eier aus der Bodenhaltung im Bundesmittel von 5,90 Euro auf 8,00 Euro pro 100 Stück gestiegen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Vogelgrippe-Auswirkungen in den USA zeigen auch am EU-Markt Wirkung. Die MEG führt den jüngsten Preisanstieg am deutschen und dem EU-Eiermarkt auf das knappere Angebot und den voraussichtlich höheren Einfuhrbedarf in den USA zurück. Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2015 seien die Preise für Eier aus der Bodenhaltung im Bundesmittel von 5,90 Euro auf 8,00 Euro pro 100 Stück gestiegen. Dahinter stecke die Erwartung besserer Exportmöglichkeiten in die USA, auch wenn spezielle Veterinär- und Hygieneauflagen den Handel erschwerten. Erste Lieferungen aus der EU hätten Brancheninformationen zufolge aber bereits stattgefunden, berichteten die Marktanalysten aus Bonn. Auch wenn die Zahl der neuinfizierten Hühnerbestände zuletzt nur noch wenig zugenommen hat, dürften die Folgen für die US-Eierbranche noch länger spürbar sein. Für das kommende Jahr rechnet das USDA mit einem nur moderaten Wiederanstieg der Erzeugung um 2,0 % auf 84,2 Millionen Stück; das wäre etwa das Niveau von 2012. 


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Hähnchenmarkt unter Druck


Auch die bisher kaum direkt vom Vogelgrippevirus betroffenen Hähnchenmastbetriebe haben zu kämpfen, und zwar mit Absatzschwierigkeiten und Preiseinbußen. Die Erzeugung soll laut aktueller USDA-Prognose gegenüber 2014 um 4,6 % auf das neue Rekordniveau von 18,3 Mio t steigen und 2016 um weitere 2,1 % auf fast 18,7 Mio t zulegen. Dabei wird unterstellt, dass die Aviäre Influenza nicht im größeren Umfang auf die kommerzielle Hähnchenmast überspringt. Da jedoch viele Länder die Einfuhr von US-Ware wegen der Vogelgrippe gesperrt haben, ist der Markt überversorgt und die Lagerbestände steigen an. Ende Mai 2015 befanden sich 1,63 Mio t Hähnchenfleisch in den US-Kühlhäusern und damit 20,6 % mehr als zwölf Monate zuvor; bis Jahresende soll der Lagerbestand auf 1,71 Mio t anwachsen. Im Großhandel lagen die Preise für verschiedene Hähnchenfleischteilstücke dem Washingtoner Ministerium zufolge im Mai zwischen 20 % und 30 % unter dem Vorjahresniveau. Der Angebotsdruck dürfte im weiteren Jahresverlauf kaum nachlassen, da die Exporte wegen der Handelsrestriktionen mit 3,06 Mio t um rund 250 000 t oder 7,5 % kleiner als 2014 ausfallen sollen. Das preiswerte und reichlich verfügbare Hähnchenfleisch wird auf der anderen Seite den Washingtoner Marktexperten zufolge den Verbrauch der US-Bürger spürbar anregen; dieser soll 2015 im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 2,4 kg auf 40,2 kg pro Kopf zunehmen und 2016 voraussichtlich auf die neue Höchstmarke von 40,6 kg je US-Bürger klettern. 


Schlachtschweinepreis sinkt um ein Drittel


Der Angebotsdruck am US-Hähnchenfleischmarkt trifft in diesem Jahr zusammen mit einer erheblichen Ausweitung der US-Schweinefleischerzeugung. Das USDA hat seine Produktionsprognose für 2015 zum wiederholten Male angehoben und rechnet nun mit einem Aufkommen von 11,09 Mio t. Das wären nicht nur 732 000 t oder 7,1 % mehr als 2014, sondern auch die größte produzierte Menge aller Zeiten. Entsprechend stark stehen die Preise unter Druck. Die Erzeuger müssen 2015 damit rechnen, mit ihren Schlachtschweinen gut ein Drittel weniger Geld zu erlösen als im Vorjahr, als Produktionsausfälle wegen des Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) noch zu Spitzenpreisen führten. Eine größere Marktentlastung durch Exporte ist dem Washingtoner Landwirtschaftsministerium zufolge kaum zu erwarten, da der gestiegene US-Dollarkurs als Bremse wirkt. Für die Schweinefleischausfuhren wird im Vergleich zu 2014 lediglich ein Plus von 1,2 % auf 2,23 Mio t prognostiziert. Das gestiegene Angebot füllt stattdessen, ähnlich wie bei Hähnchenfleisch, die Kühlhäuser. Ende Mai waren insgesamt 1,44 Mio t Schweinefleisch auf Lager; das waren 13,5 % mehr als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Große Hoffnungen setzt das USDA jedoch auf den inländischen Konsum. Dieser soll 2015 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,6 kg auf 22,6 kg pro Kopf steigen. Zusammen mit dem erwartet höheren Verbrauch an Geflügel- und anderen Fleischsorten würde sich laut Prognose des USDA jeder US-Bürger im Mittel 3,9 kg oder 4,2 % mehr Fleisch als im Vorjahr auf den Teller legen und insgesamt 95,6 kg verzehren. Solch eine starke Zunahme hat es in den vergangenen Jahren allerdings nie gegeben. 


Schlachtrinderpreise steigen weiter


Bezüglich des Rindfleischmarktes rechnet das US-Landwirtschaftsministerium für 2015 mit einer erneut rückläufigen Erzeugung und anhaltend hohen Schlachtviehpreisen. Die Produktion dürfte gegenüber 2014 um 1,0 % auf den neuen Tiefststand von 10,89 Mio t sinken und damit noch ein wenig kleiner ausfallen als im Mai geschätzt worden war. Grund dafür sind die zuletzt verbesserten Weidebedingungen, so dass die Farmer bei ausreichender Futtergrundlage bis in den Herbst hinein vor allem weniger Kühe ins Schlachthaus bringen dürften. Im kommenden Jahr sollen sich dann der größere Rinderbestand und die höheren Schlachtgewichte bemerkbar machen und die Rindfleischproduktion erstmals seit langem wieder steigen, und zwar um 3,0 % auf 11,22 Mio t. Das nach wie vor im Vergleich zu den Vorjahren knappe Rindfleischangebot, vor allem im Bereich der Verarbeitungsware, wird nach Einschätzung des USDA die Importe kräftig steigen lassen. Die Einfuhrmenge soll gegenüber 2014 um gut 12 % auf 1,50 Mio t nach oben schnellen, wobei der gestiegene Dollarwert und das hohe Preisniveau die Importe aus Australien, Kanada, Mexiko, Brasilien und anderer Lieferländer fördern. Für die Exporte gilt das Gegenteil; sie sollen im Vorjahresvergleich um 4,4 % auf 1,12 Mio t sinken. Die Schlachtrinderpreise sollen, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits um gut ein Fünftel zugelegt haben, in diesem Jahr um etwa 5 % steigen und die Marke von insgesamt 3,00 Euro je kg Lebendgewicht bei entsprechenden Qualitäten überschreiten. AgE

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