Für die Weihnachtsgans müssen die Verbraucher in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen als 2011. Ursache für die Verteuerung sind nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die seit dem Frühjahr gestiegenen Futterkosten. Demnach müssen die Endverbraucher zurzeit zwischen 9 Euro/kg bis 15 Euro/kg für eine frisch geschlachtete Weidegans bezahlen; im vergangenen Jahr lagen die Höchstpreise rund 1 Euro/kg niedriger. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Gänsefleisch beläuft sich in Deutschland laut Kammer auf gerade einmal 400 g. Mit einer Steigerung könne nicht gerechnet werden, denn Gänsefleisch sei ein reines Saisonprodukt, das fast ausschließlich zwischen St. Martin am 11. November und Weihnachten nachgefragt werde. In diesen sechs Wochen gingen insgesamt rund 150.000 Gänse aus niedersächsischer Produktion über die Ladentheke, berichtete die Kammer. Damit deckten die landesweit rund 4.000 Gänse haltenden Betriebe 25 % des Gesamtverbrauchs. Nach wie vor werde der Großteil der verkauften Gänse tiefgekühlt importiert, überwiegend aus Polen und Ungarn. Diese seien im Lebensmitteleinzelhandel zwar günstiger, doch würden die Tiere in aller Regel in neun Wochen ohne Weidehaltung oder in 15 Wochen mit begrenzter Auslaufmöglichkeit produziert. Die zwischen Harz und Nordsee aufgezogenen Gänse hätten dagegen vier- bis fünfeinhalb Monate Zugang zur Weide. Das führe zu einem geringen Fettgehalt des Fleisches, weshalb sie bei Feinschmeckern besonders beliebt seien, erläuterte die Landwirtschaftskammer. Nach ihren Angaben werden die Tiere in der Regel frisch vermarktet und können direkt beim Erzeuger, auf Wochenmärkten, Bauernmärkten und im Facheinzelhandel eingekauft werden. AgE