Für eine Tonne Getreide haben die Landwirte im Jahr 1984 etwa 440 DM beziehungsweise 220 Euro erhalten, während der Preis derzeit bei rund 180 Euro liegt. Darauf hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland Nassau (BWV) vergangene Woche mit Blick auf die geplanten Preiserhöhungen des Bäckereifachs aufmerksam gemacht. Die Aussage des Verbandes Deutscher Großbäckereien, dass sich einige Getreidesorten um etwa 100 % verteuert hätten, beruhe auf den jährlichen Preisschwankungen, die sich zwischen 90 Euro/t und 250 Euro/t bewegten, erklärte der BWV. Diese Schwankungen dafür auszunutzen, um den Verbrauchern höhere Brot- und Brötchenpreise „unterschieben“ zu wollen, sei ein erneuter Versuch auf Kosten des landwirtschaftlichen Berufstandes höhere Preise durchzusetzen, monierte der Verband. Er forderte den Verband Deutscher Großbäckereien dazu auf, die Gewinnentwicklung der Großbäckereien darzulegen. Nach Angaben des BWV lag der Preis für die Tonne Getreide 2009 bei nur etwas mehr als 100 Euro/t. Im Jahr 2007 habe eine Tonne rund 220 Euro gekostet. Da stelle sich die Frage, weshalb die Brot- und Brötchenpreise nach 2007 nicht gefallen seien, so der BWV. Nur in diesem Falle wäre nach seiner Ansicht eine aktuelle Preiserhöhung aufgrund der gestiegenen Getreidepreise begründbar. Gleichzeitig hob der Verband hervor, dass der Anteil des Getreides am Brötchenpreis weniger als 0,01 Euro ausmache. (AgE)