Angesichts der Euro-Krise sorgt sich Dr. Frank Greshake in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe um die EU-Agrarexporte.
Viele Anleger seien bezüglich des Euros und des Dollars gleichermaßen verunsichert.
Für die deutsche Landwirtschaft völlig verheerend wäre zudem die noch immer nicht gebannte Gefahr, dass die Euro-Zone auseinanderbricht. Das Ergebnis wäre eine Situation wie in den 70er- und 80er- Jahren, als eine starke „Grüne D-Mark“ den Export deutscher Agrarprodukte praktisch nicht mehr zuließe und billige Agrarprodukte den deutschen Markt überschwemmten. Würde sich eine solche Situation wiederholen, müsste die deutsche Fleisch- und Milchwirtschaft über Jahre einen Schrumpfungsprozess hinnehmen, der – anders als vor Jahren – nicht über Interventionsmechanismen aufgefangen würde. Insofern herrsche Erleichterung darüber, dass das Problem der griechischen Schulden zumindest angepackt wurde, berichtet Dr. Greshake.
Allerdings drücke die Euro-Krise auch auf den innereuropäischen Agrarmarkt. In Spanien und Portugal, in Italien und vor allem in Griechenland sind drastische Sparpakete aufgelegt worden. Sie schmälern die Kaufkraft breiter Konsumentenschichten und das sei bereits spürbar.
Ein Beispiel: Frankreich hat Griechenland umfangreich mit Rindfleisch beliefert. Die Nachfrage sei dort massiv zurückgegangen, was bereits Einfluss auf die französischen Rindfleischpreise habe. Italien sei ein wesentlicher Abnehmer deutscher Schinken, die dort für den Binnenmarkt und den Export zu Spezialitäten verarbeitet würden. Die Nachfrage ließe dort deutlich nach und das habe ganz aktuell Einfluss auf den deutschen Schweinepreis, fuhr Greshake weiter fort.
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