Die Aussaatfläche von Hafer in Deutschland wird in diesem Frühjahr voraussichtlich nur geringfügig wachsen. Selbst wenn es bei dem um 100 000 ha ausgedehnten Anbau von Winterfrüchten zu größeren Auswinterungen kommen sollte, käme dies der Haferfläche weniger zugute als anderen Sommerungen oder auch Energiepflanzen, erwartet die ZMP. Nach dem 2007 erreichten Tiefstand hatten die Landwirte den Haferanbau im vergangenen Jahr wieder leicht ausgeweitet, und zwar auf 179 900 ha. Wie die ZMP unter Berufung auf das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) mitteilte, wurde Hafer im vergangenen Jahr EU-weit auf einem Areal von rund 2,94 Mio. ha angebaut; das waren etwa 70 000 ha mehr als 2007.

Innerhalb der Staatengemeinschaft wurde der Anbau dieses Getreides damit seit dem Jahr 2005 um insgesamt 6 % ausgedehnt. Die Länder mit den größten Haferflächen in der EU waren 2008 Polen mit 550 600 ha, Spanien mit 536 000 ha, Finnland mit 372 800 ha, Schweden mit 224 100 ha und Rumänien mit 210 300 ha. In Italien waren es zuletzt 143 200 ha, in Großbritannien 131 000 ha und in Frankreich 101 600 ha. Dabei erzeugten lediglich die beiden nordeuropäischen Länder in größerem Umfang Mengen für den Export, die auch nach Deutschland gingen. Mittlerweile hat nach Darstellung der Bonner Marktbeobachter Hafer aus Großbritannien aufgrund des schwachen Pfunds an Attraktivität gewonnen. Allerdings kamen von dort in den vergangenen Jahren pro Saison nur maximal 10 000 t Hafer, während Finnland mehr als 100 000 t und Schweden immerhin noch rund 30 000 t nach Deutschland lieferte.