Wenn die Milchpreise unter 30 Cent/kg liegen, können Biogasanlagen-Betreiber höhere Futterkosten als Milcherzeuger zahlen. Liegen die Milchpreise aber über 30 Cent, ist die Milchproduktion der Strom- und Wärmeproduktion überlegen. Diese Berechnung stellt Dr. Waldemar Gruber, Landwirtschaftskammer NRW, im aktuellen Wochenblatt Westfalen-Lippe vor.
In der Kalkulation hat er die höchstens tragbaren Kosten für Futter (€/t TM) für die Milch- und Biogasproduktion verglichen. Beim Milchpreis hat er zwischen einem Bruttoauszahlungsbetrag von 24 bis 33 Cent/kg variiert, bei den Biogasanlagen zwischen einer elektrischen Leistung von 190 bis 500 kW. Allen Biogasanlagen wurden sehr gute Voraussetzungen (Wärmenutzungskonzept, Nawaro-Bonus, Gülle-Bonus, KWK-Bonus) unterstellt.
Der Vergleich zeigt: Weder die Biogasanlage noch die Milchproduktioin ist ein Selbstläufer. Gut konzipierte Biogasanlagen mit Wärmenutzung können mit der Milchproduktion konkurrieren. Bei extrem niedrigen Milchpreisen schneidet die Strom- und Wärmeproduktion sogar deutlich besser als die Milchproduktion ab. Erst bei Milchpreisen über 30 Cent dreht sich das Blatt.