In Deutschland sollten mindestens 35 % der Milch von einer Molkerei bzw. einer Erzeugergemeinschaft gebündelt werden. Das forderte Udo Folgart, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands, gestern auf dem Tag des Milchrindhalters in Brandenburg. Nur so könnten die Molkereien den Lebensmittelkonzernen stärker gegenüber treten und auf Dauer faire Trinkmilchpreise aushandeln.
Das Deutsche Milchkontor (DMK) hingegen sei laut Folgart schon auf dem richtigen Weg. Mit der Fusion von Nordmilch und Humana bündelt das Unternehmen bereits heute 24 % der deutschen Milch.
Dennoch sieht Folgart noch viele Defizite auf Seiten der Molkereien: „Keiner in der Branche begreift, wie es zu der Senkung der Trinkmilchpreise kommen konnte. Die Molkereien müssen zukünftig mehr Rückgrat zeigen.“ Denn Milch sei ein wichtiges, nachgefragtes und ausgezeichnetes Lebensmittel.
Rückblickend beschrieb Folgart das Jahr 2011 als positives Jahr für die Milcherzeuger. Für 2012 rechnet er mit stabilen Milchpreisen. Besonders auf dem asiatischen Markt erwartet er eine weiter steigende Nachfrage und neue Chancen für den Export. Deutsche Milchprodukte hätten dort einen guten Ruf.