Der neuseeländische Staat plant offenbar, die Marktmacht der Großmolkerei Fonterra zu beschränken. Außerdem sollen der Milchmarkt und insbesondere die Preisfindung transparenter werden.

 

Anlass der Regierungspläne sind die hohen Konsumentenpreise für Milchprodukte Ende letzten Jahres. Fonterra erfasst derzeit 90 % der neuseeländischen Milch. Davon soll das Unternehmen 5 % d.h. 200 Mio. Liter an andere Molkereien abgeben. Fonterra sieht in den Plänen einen Rückschritt und verweist darauf, dass die Bauern dafür bluten müssen. Mit der Offenlegung der Preiszusammensetzung soll festgestellt werden, ob die Erzeugerpreise dem aktuellen Marktwert entsprechen. Doch nur ausländische Molkereien würden von den neuen Regelungen profitieren, da sie sich preiswerter mit neuseeländischer Rohmilch versorgen könnten, so Fonterra.

 

Milchanalyst Glenys Christian zufolge müsse aber gerade die Unterstützung der Fonterra-Konkurrenten Ziel der neuen Regeln sein. Der neuseeländische Konsument könne nur von den neuen Regeln und damit niedrigeren Preisen profitieren, wenn sich ausländisch Molkereikonzerne mit ihren Produkten im neuseeländischen Supermarkt tummeln.