Die Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Dr. Christel Happach-Kasan übt massive Kritik an den bisher sehr dürftigen Ergebnissen der Botulismusforschung. Es werde zu klären sein, wie es dazu gekommen konnte, dass ein großes vom Bund gefördertes Forschungsprojekt mit einer dreijährigen Laufzeit und einem Volumen von 2,4 Mio. Euro keine greifbaren Ergebnisse zu den Ursachen der rätselhaften, multifaktoriellen Erkrankung gebracht habe, so Happach-Kasan.
Es sei zudem nicht akzeptabel, dass an der Forschung beteiligte Wissenschaftler zwar in den Medien Darstellungen veröffentlichten, aber nicht in der Fachpresse. Happach-Kasan kritisierte außerdem die von Interessengruppen geschürte Verunsicherung. Sie sei hier völlig fehl am Platz. Es gebe keine Alternative zu einer gründlichen wissenschaftlichen Untersuchung.
Happach-Kasan stellte unmissverständlich klar, dass bisher keine der kursierenden Hypothesen zur Ursache der bisher als "chronischen Botulismus" bezeichneten Krankheit wissenschaftlich bestätigt wurde. "Die Bezeichnung chronischer Botulismus suggeriert, dass die Ursache der Erkrankungen bekannt sei. Dies ist aber nicht der Fall", so die Politikerin.
Weder eine intensive Rinderhaltung noch die Verbringung von Gärabfällen aus Biogasanlagen konnten bisher als Ursache nachgewiesen werden. Unklar sei auch, warum scheinbar vor allem Norddeutschland betroffen sei und Süddeutschland insbesondere das tierdichte Südbayern unauffällig seien. Auch, dass in den Nachbarstaaten mit ähnlichen Rinderhaltungen keine Fälle bekannt seien, hält Happach-Kasan für auffällig. "Die Ursachen der Krankheit müssen jetzt schnellstmöglich gefunden werden."