In Hessen wollen Milcherzeuger jetzt mit einem offenen Brief gegen die Vorschläge des Hessischen Bauernverbandes (HBV) zur aktuellen Milchpolitik protestieren.
Die Milchbauern stellen sich in dem Schreiben im Sinne einer zukunftsorientierten Milcherzeugung gegen die geplante Abschaffung der Saldierung auf nationaler Ebene. Denn falls die deutschen Milcherzeuger dann tatsächlich weniger Milch produzierten, würden unsere Nachbarn die fehlenden Mengen beliefern, heißt es wörtlich.
Protestiert wird auch gegen die geplante Änderung des Umrechnungsfaktors von 1,02 auf 1,03. Denn das bedeute eine 1 %-ige Quotenkürzung für die deutsche Milcherzeugung. Dadurch müssten die Erzeuger hierzulande wieder in teure Quoten investieren, was eine reine Geldvernichtung sei.
Die Quote müsse in den verbleibenden Jahren für die wachstumswilligen Betriebe bezahlbar bleiben. Eine lineare Zuteilung der von der EU bereit gestellten 2 %-igen Quotenerhöhung sollte auch für den HBV selbstverständlich sein, die Verzögerung der Entscheidung im Bundesrat bis zum nächsten Börsentermin sei schon schädlich genug.
Die Milchbauern lehnen einen Einheitsmilchpreis ab. Er helfe Betrieben in benachteiligten Gebieten nicht weiter, da sie immer mit den Kollegen auf besseren Standorten konkurrieren müssen. Ihre Förderung müsse als gesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden.
Sie fordern außerdem, dass die Molkereien verstärkt zusammen arbeiten und das Angebot bündeln. Die Bildung von strategischen Allianzen solle vom HBV forciert werden.