Tiere mit hoher MIlchleistung bleiben auch bei schlechter Fruchtbarkeit deutlich länger im Betrieb als Kühe mit geringen Leistungen.
Das ist ein Ergebnis einer Datenauswertung von über 20 000 Milchkühe, die Dr. Margret Roffeis vom LELF Brandenburg beim 4. Mitteldeutschen Rinderworkshop unlängst in Bernburg vorgestellt hat. Eine hohe erste Laktationsleistung war zwar mit einer hohen Lebensleistung gekoppelt, allerdings auch mit einer signifikant schlechteren Fruchtbarkeit. Kühe mit hohen Leistungen hatten deutlich längere Rastzeiten, längere Zwischenkalbezeiten aber auch einen höheren Besamungsaufwand. Sie wurden fast neun Monate länger genutzt.
Kühe mit geringen Leistungen hatten hingegen deutlich kürzere Zwischenkalbezeiten sowie eine signifikant kürzere Nutzungsdauer als die Kühe mit höheren Leistungen.
Insgesamt hat sich die Zwischenkalbezeit in den letzten zehn Jahren bei den Brandenburger Kühen um rund 15 Tage auf 407 Tage verlängert. Gleichzeitig stieg die Milchleistung in den Beständen um 1641 kg auf 8934 kg an. Diese Milchleistungssteigerung hat vermehrt zu Fruchtbarkeitsproblemen und zu einem höheren Krankheitsrisiko geführt.